Maryna

[49] Seit Du gestorben, bin ich recht allein.

Ich träume oft, es müsse anders sein,

Dann sag' ich mir: Sie ist nur fortgegangen

Und kehret wieder, denn sie ahnt mein Leid.

Dann kommst Du lachend wie in alter Zeit

Und streichelst hastig-redend meine Wangen.


Und ich erwache ... will Dich wiedersehn,

Will Dich in einem Winkel noch erspähn,

Ich suche wie die Mutter nach dem Kinde!

Doch plötzlich fällt mich der Gedanke an:

Daß ich die Welt zu Ende laufen kann

Und nirgend ... nirgend ... nirgend ... Dich mehr finde!

Quelle:
Ada Christen: Aus der Tiefe. Hamburg 1878, S. 49.
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