Kore

[17] Frau Elsbeth Peterich zugeeignet


Die Tochter Demeters, in weichen Schleiern,

Erblickt ein Nymphenpaar zum Blumenspiel:

Ach, das entsternt den zarten Kranz vom Stiel,

Befragt sein Schicksal froh um Hochzeitsfeiern.


Oft spiegeln sich die Reizenden in Weihern,

Ein Gang durch Wald dahin wird heitres Ziel;

Man lacht zum Wasser, beugt sich im Profil

Und denkt, erglüht: bald herrsch ich über Freiern!


Ein Knabe hüpft verkleidet in den Reigen

Der schlanken Mädchen und vergnügt sich mit:

Er zeigt verjüngter Sitte Sich-Verneigen,


Der Jonierinnen leichten Spitzen-Schritt:

Der Tanz ist anders. Seine Anmut eigen.

Er singt dazu von Wein und Pantherritt.
[17]

Quelle:
Theodor Däubler: Attische Sonette, Leipzig 1924, S. 17-18.
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