Der wahren Christen rechter Wandel

Aus der Epistel an die Philipper 3. cap. V. 20, 21.


Lasst ander' immerhin

Mit jhrem eiteln Sinn

An dieser Erden kleben,

Sich nie zu Gott erheben,

Die gern in Lüsten wallen

Dem Bauche zu gefallen.


Ihr End ist Hertzeleid,

Und Weh in Ewigkeit,

Wir wollen darauff sehen

Was künfftig soll geschehen,

Vnd schwingen die Gedancken

Weit aus der Erden Schrancken.


Ja unser Wandel ist

Allein vmb Jesum Christ,

Wir schweben mit den Sinnen

Hoch umb des Himmels Zinnen,

Und hoffen mit verlangen

Von da Ihn zu umbfangen.


Ihn unsrer Seelen Theil,

Vnd aller höchstes Heil,

Der wird die Nichtigkeiten,

Die unsern Leib begleiten,

Durch seinen Glantz verzehren

Vnd herrlich Ihn verklären.


Er wird Ihn lassen rein

Gleich seinem Leibe seyn,

Der groß von allen Mächten

Dort sitzt zu Gottes Rechten,

Auch schön ist und erlesen

Vnd in verklärtem Wesen.


Vnd dies nach seiner Krafft,

Die, was Er ausdenckt, schafft,

Nach der Er alle Sachen,

Ihn unterthan kan machen,

Dafür wir Ihn erheben,

Hier vnd in jenem Leben.

Quelle:
Simon Dach: Gedichte, Band 4, Halle a.d.S. 1938, S. 15-16,26.
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