[279] Was haben wir zu sorgen,
Wenn uns heut oder morgen
Des Leibes Hütte bricht?
Sie muß zerbrochen werden,
Ist aus sehr schwacher Erden
Und wehrt die Länge nicht.
Wir wissen, daß wir haben
Ein reiches Haus von Gaben
Im Himmel prächtig stehn,
Gebawt durch Gottes Stärcke,
Nicht durch der Hände Wercke,
Daß nimmer ein-wird-gehn.
Ein Hauß da Gnüge, Leben
Und solche Frewden schweben,
Die keines Ohr gehört,
Kein Aug' hat eingenommen,
In keines Hertz sind kommen
Vnd keine Zung gelehrt.
In die Behausung sehnen
Wir uns aus diesen Thränen
Und uns verlangt allein,
Daß damit unsre Seele
Für diese Leimen-Höle
Mög überkleidet seyn.
Gott aber, dem für allen
Wir hie im Leibe wallen,
Schenck' uns des Glaubens Kleid,
Daß wir nicht nackend gehen
Vnd Sünden-heßlich stehen
Gehöhnt in Ewigkeit.
Wird dann die Hütt aus Knochen
Uns endlich abgebrochen,
Führ' Er die Seel' heraus
Und lasse sie den Wagen
Der lieben Engel tragen
In seiner Frewden Hauß.
Da wollen wir von Leben
Und Lust berauscht erheben
Der Stimm- und Seiten-Klangk,
Und singen, Ihm gehöre
Macht, Weißheit, Herrschaft, Ehre
Vnd aller Liebe Danck.