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[14] d. 5. Julii 1653.
Du bist, Herr Lösel, vmbgewandt,
Kein Lied wirdt mehr von dir geschrieben,
Wer zähmt dir die gelehrte Hand?
Wo ist dein grosser Fleiß geblieben?
Es hatten deinetwegen schon
Die Musen Lieb vnd Frewd empfunden
Vndt eine grüne Lorbeer Krohn
Vmb dein berühmtes Haupt gewunden.
Nun endern sie den gutten Sinn,
Nach dem dein Vorsatz muß erkalten,
Die Gunst bey ihnen fällt dahin,
Der Krantz wird andern vorbehalten.
Du fragest auch darnach nicht viel
Vnd gehest vmb mit bessern Sachen,
Waß kan ein armes Lautenspiel
Doch gegen die Artzneykunst machen?
So viel Gesundheit besser ist
Alß Kranckheit, Leben alß verbleichen,
So wirdt ein Artzt weit mehr erkiest
Alß Opitz, Ich vnd meinesgleichen.
Daher ein Sennert vnd Galen
Offt grosse Gütter kan erwerben,
Da ein Poet muß betteln gehn
Vnd nur für Hungers Noht nicht sterben.
Drumb ich dich gar nicht schelten kan,
Daß Du vnß andre lässest singen
Vnd nimst dich klüglich dessen an,
Daß in die Küche waß kan bringen.
Wolan, thu fleissig waß du thust,
Ich aber muß nur mich beklagen,
Daß du nach vmbgekehrter Lust,
Nach meiner Noht wirst wenig fragen.
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Du weist, waß ich dich newlich baht,
Im Thumthor stiessen wir zusammen,
Ach Bruder, sprach ich, schaff mir Raht
Vnd lindre meiner Zunge Flammen.
Die Antwort war: Hab gutten Muth,
In kurtzen wil ich zu dir kommen.
Dieß ist vergessen, da die Glut
Indessen Vberhand genommen.
Chimaera wütet bey der Nacht
Nicht also sehr mit wildem Fewer,
Auch Lipara hat minder Macht
Zu brennen alß mein Vngehewer.
Der Heckelsberg wird durch mein Weh,
Der Ätna durch mein Leid bezwungen,
Pyragmon, Brontes, Sterope,
Euch trag ich all auff meiner Zungen.
Hilff, Bruder, mir in dieser Pein,
Im Fall sie anders noch zu heben,
Gieb heut mir einen Kühltranck ein,
Denn morgen möcht ich nicht mehr leben,
Gestehst du billich, daß mein Mund
Mich durch sein Fewer vmb sol bringen,
Daß meine Zung ist vngesund,
Die ewig deinen Ruhm wirdt singen.
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