[Es sind der Königinnen]

[189] Es sind der Königinnen

In ihrer Reize Strahl

Nicht weniger, denn sechzig,

Der Kebsinnen sind achtzig

In meinem Freudensaal;

Es eifern außer ihnen,

Mich blühend zu bedienen

Ausbündig schöne Mädchen ohne Zahl –

Alleine

So feine

So blüthenhold, wie keine

In diesem Rosenhaine,

Ist eine

Mein Täubchen ist, ja meine

Begehrte Wonn' ist eine

Von ihnen allzumal.

Die Königinnen schau'n sie,

Die Kebsinnen, die Mädchen,

Und loben sie und preisen sie

Und nennen dreimal selig

Die glückliche Beglückende,

Die mir das Aug' Entzückende,

Die mir den Geist Berückende,

Die mir das Herz Umstrickende,

Des Königes schönste Wahl.

Quelle:
Georg Friedrich Daumer: Hafis. Hamburg 1846, S. 189-190.
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