[Wirst du wohl, o meine Wonne]

[238] »Wirst du wohl, o meine Wonne

Deine Zweifel überwinden,

Wirst du heute, wenn der Abend

Seine Schatten niedersenkte,

Leise, leise zu mir kommen,

Kommen in die grüne Blüthe,

Daß wir uns im Dunkeln finden,

Daß wir jauchzen im Gemüthe,

Daß wir ohne Bange kosen,

Daß wir in der Stille küssen,

Wie am Himmel in vertraulich

Süßer Ruhe Stern und Stern?« –


Wenn nur nicht das Herz so schlüge,

Wenn nur nicht die Kniee bebten,

Wenn nur nicht vor meinem Auge

Alle Ding' im Kreise schwebten,

Glaube mir, ich käme gern.

Quelle:
Georg Friedrich Daumer: Hafis. Hamburg 1846, S. 238-239.
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