Vergrämt ist hier des Landes Angesicht

[457] Ich landete bei Inseln heute, deren Wälder verdorrt;

Sonne hat die Wasser ausgesogen an jedem Ort.

Waldäste stehen grau und braun, blattleer im Licht.

Vergrämt, verarmt ist hier des Landes Angesicht.

Und so gequält wie jene Durstigen, die ohne Saft sich winden,

Kann auch mein Sinn jetzt früh und spät nicht Trost mehr finden.


(Soembawa, Sunda-Inseln, 2. September 1914)


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 457-458.
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