Zu Hause

[468] Zu Hause schmolz der Schnee vom Dach

Und munter sprudelt schon der Bach,

Er ward mit Leib und Seele wach.


Leicht hüpft er wie das Nachbarskind,

Und beide singen in den Wind.

– Ich weine mir die Augen blind.
[468]

Die Heimat, ach, o Wanderstab,

Die Heimat ich verloren hab.

– Die Fremde ist ein Grab.


(Garoet, April 1915)


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 468-469.
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