Ich glühe wie Sand auf heißen Wegen

[196] Ich gehe deinen Augen nach,

Drin ruht die Liebe im frommen Gemach.

Mit heimlichen Armen ladet sie ein,

Sie badet mein Herz im ältesten Wein.

Ich glühe wie Sand auf heißen Wegen,

Blüh' wie die Erd' im warmen Regen.

Ohn' Willen gehen meine Füße hin,

Seit ich in deinem Aug' das Feuer bin.


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 196.
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