Die grünen Roggenfelder liegen still umhüllt

[280] Die Frühlingsnacht hat grau das Tal gefüllt,

Die grünen Roggenfelder liegen still umhüllt,

Und es verfliegen dunkel Weg und Wälder.

Die Arbeit ließ die Menschen endlich los.

Sie sitzen in dem Dorf an allen Türen

Und werden bald an ihren Reden groß,

Als ob sie keine Erde unterm Boden spüren

Und auf den Worten durch den Nachtduft führen. –

Die Leidenschaft ruft auch den Bauer auf ihr Schloß.


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 280.
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