[Grasschatten säumen den Weg]

[104] Grasschatten säumen den Weg.

Weiß der Weg unter Eschenbäumen,

Braungoldne Libellen hinüber, herüber.

Wolken schwellen,

Schwül sengt das Blau.

Die gelbe Kornau

Durchschreitet ein schwangeres Weib,

Matt über dem schwellenden Leib

Die Hände gefaltet,

Träge die Brüste.

Satte Korndüfte gären,

Samenschwer rauschen die Ähren.


Quelle:
Max Dauthendey: Gesammelte Werke in 6 Bänden, Band 4: Lyrik und kleinere Versdichtungen, München 1925, S. 104-105.
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