Der Zwerg

[14] Hang an Hang, und Hang an Feld und Felder,

Strauch an Baum, und Wald an Wälder,

Tal an Berg und Tal an Berg:

Erden-Weite-Breite rundherüberall:


Und der Mensch, der Zwerg:


Tappt verschüchtert,

Geht ernüchtert,

Stolzt voll Dünkel hier und dort,

Schürft sich Lehm und backt sich Ziegel,


Häuft aus Mauern, Dächern seinen Ort.

Schließt mit Schloß und Riegel

Sorgevoll sein Haus,

Klopft und bohrt darin herum –

Dünkt sich klug und andre dumm –

Geht kaum aus der Straße raus – –


Draußen reiht sich Feld an Feld:

Draußen weitet sich die Welt:

Ungeheure Runde!


Quelle:
Gerrit Engelke: Rhythmus des neuen Europa, Jena 1921, S. 14-15.
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Rhythmus des neuen Europa: Gedichte (German Edition)