Das Gartenfest

[23] Rosen, Guitarren und Lachen!

Schatten geistern von ferne –

Ach wie bald, und der heiterste Tag

Schläft, und es wandeln die Sterne.


Becher und atmende Brüste!

Glück ist ein Augenblinken –

Einmal muß auch der zärtlichste Arm

Vom Nacken sich lösen und sinken.


Trübsinn ist Sünde, seid fröhlich!

Horch! wer trat in den Garten?

Sieh in geöffneter Pforte den Tod,

Wortloses Winken und Warten.[23]


Fräulein, was brachte Euch Schrecken?

Lachen verstummt und Geklimper –

Klirrendes Glas und entblätterter Kranz,

Seufzer und sinkende Wimper.


Quelle:
Gustav Falke: Ausgewählte Gedichte. Hamburg 1908, S. 23-24.
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