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[353] Da nu unser Durstgurgel getischet het, und der erste mumpffel verkröpft und verdistillirt war, fing sein vatter Goschgros an den ursprung des Krigs zwischen ihm und Picrochol zuwiderholen. Und untern anderm kam er auff den Bruder Jan Onkapaunt, der wer eyn rechter Jag den Teuffel, der solt zu Rom im Triumpff daher getragen werden, der könn die Teuffel einthun, der könn die Gottshäuser schützen. Und lobt ihn für alle schwangere bauren hinauß, ja über Camillum, Scipionem, Pompeiüm, Cæsarem und Themistoclem: Da begert alsbald unser Gurgelstroß, daß man nach ihm[353] schicke, sich mit ihm von sachen zuberhatschlagen. Hizu ward sein hofmeyster abgesand, der pracht ihn Mardocheisch auff des Grandgusiers maulesel mit seiner Plogemalten Kreutzstangen lustig daher. So bald er abgestigen unnd ins gemach getretten, da war nidits als alle freud, viel Tausent Willkomm, viel Hundert guter Tag, Säck voll Grüß, ein solch handgebens, hendschlagens, hendtruckens, die Händ auff die Kniestossens als ob alle Metziger zu Lins auff den Viehmarckt zusammen kommen weren, Ungerisch vihe zukauffen: eyn solch umbfangens, ruckenklopffens, röcklinzerrens: höfischen anlachens, hingebens, daß ein wunder war. Ha, he, bruder Jan, mein freund, bruder Jan, mein groser vetter, Bruder Jan, botz 100 tausent Teuffel, daß dich Gott behüt, du edler Bapst, dat di tusent Tüfel in die Lif fahren, hals mich doch mein Freund, ha so umbfang du mich für meinen segen, reich mir doch das heilig schmutzhändlin, daß libe täplin, die kreutzstangbewerte Ritterliche Faust: Da, da du edler schwantz ich entnir dich schir vor lib, ich zertruck dich, ich freß dich: jedoch ich schiß dich wider ey, laß mich nur an den saum deins kleyds greiffen, O du Heylige Vesper schell. Was solt unser bruder Jan bei solchem fest thun, als nur sich herumm werffen, sich tummeln, da eym die recht, dem andern die linck nemen, hie zwen zugleich ummfangen, dort dreien dancken: und seinen hofman recht außzulassen und zuerzeigen: dan er der werdest und anmütigest Kerles war, der inn seiner Haut und kappen Stack. Da, da, sprach Gargantua, setz den lieben schelmen und kuttenhämmel den schemmel da neben mich an deß eck hie an meine grüne seit. Wol gut, sprach der Mönch, es ist mir lib, weils euch also liebt: ich laß mich gern laden, wie lang häu: Ich folg den leuten, dann folgt ich den gänsen, so müst ich wasser trincken. Bub, wasser her, schenck, schenck mein Sohn, schenck, daß würd mir die Leber erfrischen. Gib her daß ich mich ergurgele und erschnargareke. Deposita cappa. sagt Kampfkeib, laßt uns den Kappenzipffel hie abthun. Was soll man hie wie im Chor und rhat sitzen. Depositis superbiis, sagt Nestorianus. Ho bei Gott, sprach der Mönch, mein Gros Jungher, es ist eyn Capitul in statutis ordinis, dem wird der handel nicht gefallen. Eyn Quarck, sprach Keibkampff,[354] Quarck mit euerm Capitul, diser gugelzipffel beschwärt euch nur beyde Achsselen: Thuts ab, mein Herr, thuts ab: Was soll dise Röckliche Erbarkeyt und Mäntlige hoffart: Wir seind Schweitzer hofleut, wir dantzen inn keym Rock, wie die Elsässischen Jungfrauen inn Hosen und Wammest zur Kirchen gehn, unnd inn den Schauben dantzen: sind erbarer zum dantz als zur andacht. Hie darff man keyner andacht, derhalben die Kapp auß. Mein freund, sprach der Mönch, laßts pleiben: dann bei der Heyligen Kreutz stangen ich sauff nur des besser davon, sie macht mich nur des lustiger: Ich müßt sorgen, wan ich sie von mir legt, daß dise schöne Stallmistjungherrn die Buben, Hosenbendel drauß machten, wie mir eynmal zu Coulaines ist gangen: Zu dem wann ich sie auszich, hett ich keyn lust meh zufressen noch zusauffen, dann wann ich sie ansihe so dürst mich, wie eyn Rote damascenierte Naß, und maseren angesicht. Warumb begrabt man die Leut drinn, als daß sie den Durst drin büsen? ich hab wol gehört, daß etliche ihrer Bulschafft kleidung fürs bett wie Rittersporen hingen, ihre augen und gedancken damit zuerwecken, was meint ihr erst, daß die Kap mag klecken? wißt ihr nicht, daß bei den Persen der prauch gewesen, denselben zum König zuwelen, dessen Pferd am ersten an eym gewissen platz auff dem feld, nach dem die Sonn auffgangen, schri: welches Darius durch list zuerlangen, seinen Hengst den abend zuvor am selbigen ort eyne Stuten erspringen ließ: als nun auff morgen eins jeden Fürsten pferd daselbsthin geleitet ward: fing des Darii Hengst gleich am ersten an zurihelen unnd zu hinnewihelen, auß gedechtnuß des vorgehenden Geilen abends: also pfleg ich auch noch, wie des Darii hengst, wan ich an die kurtzweil gedenck, die ich inn diser kappen offt geübt, zusehen; zuplitzen und ihr nachzuschwitzen: Ihr versteht mich wol: derhalben laßt mich in diser gugel nur mein fadenrecht treiben, ich will bei dem grosen Schafhuser Gott dir und deim Gaul genug zusauffen: Und nur frisch auff, lætæ mentis, Got wöll die ehrlidie geselschaft bewaren. Benedictus benedicat: Wer ich eins andern ordens, so hieß es, Bernhardus Bernhardet, und Ignatius Ignatiet: Die langen Benedicite gehören für den Gratias sprecher auffs Ammeisters stub zu Straßburg: demselben[355] klopfft man wan er anfangen soll, es wer auch gut, daß man ihm klopfft, wan er auffhören solt. Wolan, Ich hab wol zu nacht gessen, aber ich will darumb hie nicht des minder essen, dan ich hab eyn gefüterten magen, er ist weit hol und wachtelgleichich wie S. Benedicts Stiffel, bodenloß on solleder, wie der, welchen der Teuffel zu Spir mit talern solt füllen, ja fein weit, wie unserer Frantzösischen Hofleut stiffel die man von Füssen schüttelt, und anligen wie ein glock dem Schwengel: mein kragen und magen steht allzeit offen, wie eyns Fürsprechen Täsch: was darff es des fürlegens, Ich schneid und leg niman für, dan den kindern und Meidlin. Von allen Fischen ohn vom Schlei und dem Niderländischen Schumacher, nemm darfür Rephünerflügel, oder das fidle von eyner Nonnen, heist das nit geil gestorben, wan eyns schlirigen Fibers stirbst? Dise Henn ist fein zersotten: Unser Prior ißt gern das weiß an den Kapaunen.
Inn disem stuck, sprach Keibkamb, vergleicht er sich mit keym Fuchß, dann die fressen von Kappen, Hünern unnd Hennen die sie erzwacken, nimmer mehr das weiß, unnd wie thut eyn Wolff, er frißt es das gantz Jar ungekocht: Warumb? fragt der Mönch: Darumb, antwort Keibkamb, daß sie keyn Köch haben unnd wann sie nicht Competentlich, wie sich gebürt gekocht werden, pleiben sie rot unnd nicht weiß: der speiß röte zeigt an röhe unnd räuhe, außgenommen das Krebsgeschlecht, welchs man erst mit dem sieden cardinalisirt. Aber der Quallen hie, ist recht safftig, das Blut geht noch hernach derhalben guten wein drauff, Horcha Sohn, hab acht auff deinen Vatter, giß ein disen: Trinckt jetz fůr Fůnff die keinen Trincken, Dann darummb wird eyner zum Pfaffen, daß man nicht mehr für ihne trinck, sondern er für andere. Botz leidiger Judentauff willen, sprach der Mönch, wan Röte bedeit Rohe, so wird der Beschlisser inn unserem Kloster nimmer keyn gesunden gekochten köpf haben, und gewiß roh unnd ungebachen sein, dann er hat rote augen wie eyn Indianischer Han: Unnd was meint ihr daß unserer Leib Bauchwäscherin ihm Kloster mangel, die hat blo Lefftzen als het sie stäts Maulbeer gessen: Was solt ihr mangelen, sagt Keibkamp, sie hat zu vil Niren gessen. Aber audite Domine, wie möcht ihr eyn Kälblin stechen, das die augen verkehrt,[356] erbarmts euch nicht? Hiha, sagt der mönch, habt euch wol betreppt: Lehrt nicht Socrates: schlecht augen sehen nur schlecht was für den Füssen ligt, aber eyn schilbock sicht auff all seit, und diß ist das best gesicht fůr die Huren, sie betrigen darmitt den Man und den Bulen. Ja so seh ich wol, so muß der krebs das best gesicht haben: In allweg, es ist ihm böß der weg zuverlauffen, er sicht wol so krumb als er geht: Gleichwol hat er starck augen, die eyn Puff außstehn. Ihr lobts wie die Königin, da man sie fragt, warumb sie eyn hinckenden Man genommen het? Respondit, sie hupffen und stupffen wol, darumb nam auch die geil Venus den hinckenden gauch Vulcan. Es ist keyner zuverachten, der eyn füllt wol, der ander gründt wol, der dritt füselt wol. Sed hæc narrativè. Hei daß keyner den andern verfůhr: Nun greifft zu. Diß hinder virtheil vom Hasen (mit erlaubmiß euer weidmännischer Rhetorich also zureden), wie dürr die Arßbacken scheinen, sind gut für die Patengrammische Hackprettdäntzer. Aber zur sachkachel: warumb ist eyner Jungfrauen Gsäß allzeit frisch? Diß fragstück, und Problema, sagt Strosengurgel, ist weder im Aristotele, noch Alexandro von Aphrodis. Es geschicht, sprach der Mönch, auß treien das eyn ort natürlich allzeit kůl und frisch besteht. Primo, daß das wasser fein nach der läng ablaufft: Secundo, dz es beschattigt ist, finster und tunckel, dahin nimmer keyn Sonn scheint: Und zum dritten, weil es stäts durchs loch des nort oder beißwinds lüfftig erwähet unnd bewindet wird, deßgleichen vom hemd, und zum Überfluß vom geprüch: aber kein sauberer Arßlöcher find ihr als der Schreiber, das macht, die wisch haben sie zur Hand: Jedoch mit Züchten zugedencken vor züchtigen Leuten. Unnd holla frisch auff, Bub zum gespei zum gespi, trett auß, schon deins Beins, krack, krack, krack. O wie ein gütiger S. Urban, der uns so gut gurgelwasser schafft, gewiß wann ich in Francken auf seim Festtag wer, ich ließ ihn nicht ins Wasser werffen, ich gieng mit ihm inn Todt besser als Petrus: O wer ich bei unserm Erlöser im Garten gewesen, ich wolt den Schelmischen Juden wol Füß gemacht haben: der Teuffel holt sie dann. Auch meinen Herrn den Aposteln recht nach den spanadern gestochen haben, da sie so schandlich flohen: nach dem sie wol zu Nacht gessen[357] hatten: Unnd warurnb nicht? König Saul träuet seim Volck auch also zuthun, und ließ zum Stectackel den Ochssen die spannadern vor i hnen abhauen. Ich haß wie Gifft, wer fliecht wann man Lederfeihein und einander zermesseren und zerfleischen soll: hon, daß ich nicht König in Franckreich vier unnd zwentzig, oder hundert jar bin: ich wolt bei Gott auß allen den flüchtigen vor Pavi im Thiergarten eitel gestutzte Hund machen: das sie der jarrit schütt, solten sie nit eh da gepliben sein auff dem Wasen, als ihren König in nöten stecken lassen, unnd an ihm zu Judas werden: wie auch in der Sporenschlacht vor Terowane geschah. Ist es nit besser unnd ehrlicher streitend standhafftig erligen, als schandtlich leben und fliehen. Ich sihe hieran, wir werden nicht viel Gänß diß jar essen. Ha mein freund, lang mir von dem Spanfärlin. Diavol, es ist nicht meh mostig, schmutzig und lederkrachig, germinavit radix Jesse: Das ist ein Sandstein, daran ich meinen Schnabel kan wetzen, daß ich hernach deß besser kan netzen, was soll ich Leben, ich stirb vor durst? Ich zergeh wie Wachß beim Feur, Schütt ein, ein Külen, der war Badwarm, es war mir als Tränck ich meiner Muter Milch. Dieser Wein ist nicht der Bösest, ist aller Wein ein Fürste: Was für Wein trancken ihr zu Pariß? Oder ich sey des Teuffels, wa ich nicht meh dann sechs Monat einmal freie Tafel daselbst hielt, als der statlichst Rector zu Padua unnd Doll. Kent ihr nicht Bruder Claudi von Borenhoch? O wie ein machtloß gut Gesell: Aber was hat ihn für ein Muck gestochen, daß er jetzund, weiß nicht seit wann, nichts als studieren thut? Ich laß meinen Büchern wol rhu, fallt ein Klitter drein so bin ich unschuldig, wie der besport unnd gestiffelt Stattjungherr am zertrettenen Kind, der doch nie auff kein Pferd kam: Man wird mich nicht ob den Büchern wie Archimedem erstechen: Inn unserer Aptei studieren wir nimmer nicht, vor forcht der Nachtkreckel und Ohrenmittel, und fürnemlich der Liechtfligen. Wiewol, mir schad kein studiern, wie dem Salamander kein Feur: Ich studier daß ich feist werd, dann die groß witz wird mir zum Nutriment: Ich denck sie sey gesaltzen wie einer Sauseel. Es haben doch wol grosse Philosophi ihnen die Augen außgekratzt, damit sie on Bücher unnd specula unverhinderter Speculirn möchten. Unnd[358] Sanct Anthoni der Einsidler sagt sein Codex unnd groß buch wer die gantz Welt, umb und umb ubique, wo er hinsehe. So sagt ein anderer Claußbruder, er läß im buch dreier blätter, eins Rot, das ander weiß, das dritt schwartz, das verstund er vom Paßion, von der Ewigen Glory, und der Höll. Dieser war einer der frommen, wa sind aber die so ihm nachkommen. Aha, wie mancher kert nur das buch herumb von zweien blättern, unnd fahrt mutwillig mit seim Teuffel im Latz in die Höll unders Fürthuch: Gleich wol folgt auß vorigen Exempeln, daß es die Bücher nicht allein thun. Unser verscheidener Abt, sagt, daß eyn Weiser gelehrter Mönch ein ungestalt Mörwunder sey, Bei GOTT, mein Gönstiger Herr, magis magnos Clericos, non sunt magis magnos Sapientes. Sed Dominum Martinum de Lauterbach, vult semper esse Prudentiorem quàm aliis. Ich wünsch nicht wie jener Keyser, daß alle Römische Burger ein Kopff hetten, sie des geringer in eim streich hinzurichten, sonder daß alle Bücher ein Buch weren, und dasselbig hinder mir leg, ich wolt damit fahren, wie der Canonist mit den Episteln Pauli, wann ers allein hett, nemlich Zundel drauß machen, so wer ich nit allein ein Stockfisch. Ihr habt euer lebenlang nicht mehr Bücher gesehen als diese Jar her, wann werden sie einmal außgeschriben? Ich rhiet dem Bapst, daß er einmahl durch seine Brand Legaten, die er Järlichs inns Teutschland schickt, die Buchgaß zu Franckfort ließ anzünden, da würden viel Episteln Pauli im Lauff bleiben, unnd würd meh nutz mit schaffen als mit dem Catalogo der verdampten Ketzerischen Bücher: Hats doch König Ptolomeus in Egypten gethan, oder nicht gethan, aber geschehen lassen, und wir mangeln derselbigen bücher noch: O da würden die Postillenprediger und Vademecum wol so sehr über disen Kram we we schreien, als die Beschorne über ihr Babylon: dann was wolten sie ohn solch fürgekauet arbeit und das groß buch von Tübingen den Bauren predigen? aber ich und meins gleichen wolten Cecidit Cecidit ruffen, Sie ist gefallen, quoniam merces eorum nemo emet amplius: ihren Kram wird niemand meh kramen, ihr Damnomany fällt inn die äschen, dann ihr Malleus Damnatorius ist nur Papiren. Solch Papiren feur möcht ich wol so gern sehen als Nero zu Rom die Troianisch Prunst: da führ im Rauch gen[359] Himmel alle Kunst, da leg litera unnd spiritus, wiewol vom spiritu weiß ich nichts, wie Geistlich das Kleid ist: Aber doch, also bliben wir bei ehren, und könten sicherer zehren: Dann gewiß ein Schwäbisch Nonn, ein Böhmischer Mönch, der Teutschen Fasten, der Mönch studieren, der Mörleut gelübd, unnd Welsche andacht, geschicht über macht. Aber die trüß, ich führet lieber wie unser Abt Pax vobis ein Hund am Strick zum gejagt: Gebt sidher unserm guten alten Herrn Grandgusier von Grosgießlingen zutrincken. Dann Plato schreibt, der Wein weich der alten leib wie das Feur das Eisen. Wein ist der Alten Zanlosen Leut Milch, den saugen sie, wann sie ihn nicht können beissen: wie sie am gesicht abnemmen, also nemmen sie am geschmack zu: Alte Leut unnd trunckene Leut werden zweymahl zu Kindern. Geltet das ränfrtlein Brot im Becher zeicht den Schwebel an sich? Aber wann ihrs darnach eßt, so ist der Schwebel nicht getruncken? Secht wie die hand diß Pocal so steiff hellt, das gewont man, wann man den Sackerhabich lehrnt tragen: Ich hab inn langer zeit kein guten Gerfalcken bekommen, der mir recht Abtgemäß gehäupt auff der hand stund: wiewol ich gen Heinburg nach plofüsen geschickt hab. Der Herr von Bellonniere hat mir ein Sperber verheissen, aber neulich schrib er mir, er sey unreisch worden, unnd inn ein ander Land gefallen, wöll aber bald ein andern Nistling auß dem geständ heben und berichten. Schoch, wie heiß, es bedörfft einer auch zu dem zerlegen ein händschuh wie zum Plateiselessen, quàm multa patimus: der Spiß prennt auch einen an die Zung, wann ihn einer schon gern leckt, wie die Lispelende Schlesier. Es ist auch einer auff dem Lerchenherd nicht sicher wann einer schlafft, dann die Räbhüner dörffen eim bald die Ohren abstossen unnd abbeissen, so unkeusch sind sie, wie die Hund, die eim an eim Schenckel noppen. Wiewol ich nichts auff die Bergknappisch Nebelkappen halt: fein barhaupts, wie jener Kriegs Fürst inn Schnee und Regen: das ist Weydmännisch. Und also thaten die alten Francken, wie Agathius schreibet: mit der weiß gewönten sie sich, weder vor dem Plitz, noch vor dem streich zuscheuen: unnd achteten in Schlachten nicht, wann schon der Regen ihnen inns gesicht schlug: Sonst schreckt Jung Kriegsleut bald ein streich, der gegen dem gesicht[360] gehet, wie Cæsar inn der Pharsalischen Schlacht den Pompeianern wol hat gewisen: unnd heut unser Schützenreuter, wann sie nach dem gesicht schiessen. Ich hab kein lust mit Spigeln oder Hirtzenheuten zu federspilen. Wann ich nicht lauff, schnauff, rauff, sauff und wäfer, so ist mir nicht wol: wiewol wann ich vil soll durch hursten kriechen, und über Zäun unnd stauden klimmen, so laßt mein Kutt das haar, und maußt sich gar: aber wie kan ichs weren, wann sie es gern laßt. Ich hab jetz ein edelen Löndischen Wind bekommen, ich sey des leibhafften Butzen, wann ihm ein Haß entgeht. Ein Lackei wolt ihm den Herrn von Argwint unnd Maulevrier zufüren, so legt ich ihn nider, unnd behielt ihn mir selbs, hab ich übel daran gethan? Nein Bruder Jan: sagt Keibkampff, neyn, nicht ein meit, nein für tausent Teuffel nein. Also mein Son, sprach der Mönch, kegel recht zu mit Teuffeln, allweil sie weren: Botz macht, was wolt der hinckend hogerig Bünteltrager damit gethan haben: Bei dem Kreutzleiden Lots, es ist ihm lieber wann man ihm ein gut joch par Ochssen schencket: inn ein Bauren gehört Haberstro. Wie? sprach, Lobkün, seh wert ihr Bruder Jan? Neyn Herr: Ich kan sonst so wol mit dem Sacrament gehn unnd nicht Läuten. Ich thuß, nur mein Red damit zuschmucken, daß sind der Ciceronischen Retorich Zirfarben: Damit schlegt man den Türeken, von solchem Rasparmentdonnern, thut sich die Erd auff, zerkliben die Felsen, entferbt sich die Sonn: mehr als wann die Hexen Hagel sieden. Vil ungewitters mißt man den Unholden zu, welchs ein durchelementtringender fluch und schwur hat verursacht. Diß Furmanß gebett treibt Schiff unnd Wagen, ein Hauptmansfluch etzt durch Neun Harnisch: Mir aber entfährts zuzeiten, wie den Nonnen der Zintzius Herr Andres Nonnentröster, wann ihnen ein Nadel entfällt: Wie bald entfährts eim wanns eim entfellt? Ich könt dannoch wol Basilien, Quendel, und Kressen setzen, dann dieselben vom Fluchen gedeien, unnd sind doch gut zu Artzeneien: Darumb wards jens Manns entschuldigung bei dem Richter, warumb er sein Weib geraufft hette, nemlich darumb weil er hat Rauten setzen müssen.
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