Über die Springbrunnen zu Paris[72] 1

Beym Anblick deiner stolzen Wälle,

Paris, steh' ich gefeßelt still;

Und kann nicht mehr von meiner Stelle,

Und weiß nicht mehr, wohin ich will.

Tausend Tempel, tausend Schlößer

Und jedes Ludwigs werth, und jedes königlich

Bezaubern mich.

Verliebt in dich,

Steigt mein rein'st Gewäßer

Durch geheime Thor'

Ueber sich empor,

Vor der Völker Ohr

Meiner Leidenschaft Zärtlichkeit zu mahlen,

Und aus ewigrinnenden Pokalen

Dir Tribut zu zahlen.

Fußnoten

1 Die Nymphe der Seine redet.


Quelle:
Johann Nikolaus Götz: Gedichte. Stuttgart 1893, S. 72-73.
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