DANKSAGUNG

[80] Die sommerwiese dürrt von arger flamme.

Auf einem uferpfad zertretnen kleees

Sah ich mein haupt umwirrt von zähem schlamme

Im fluss trübrot von ferner donner grimm.

Nach irren nächten sind die morgen schlimm:

Die teuren gärten wurden dumpfe pferche

Mit bäumen voll unzeitig giftigen schneees

Und hoffnungslosen tones stieg die lerche.


Da trittst du durch das land mit leichten sohlen

Und es wird hell von farben die du maltest.

Du lehrst vom frohen zweig die früchte holen

Und jagst den schatten der im dunkel kreucht ..

Wer wüsste je – du und dein still geleucht –

Bänd ich zum danke dir nicht diese krone:

Dass du mir tage mehr als sonne strahltest

Und abende als jede sternenzone.

Quelle:
Stefan George: Der siebente Ring. Gesamt-Ausgabe der Werke, Band 6 / 7, Berlin 1931, S. 80-81.
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Sämtliche Werke in 18 Bänden. Bd. 6/7: Der siebente Ring
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