ZWEITE FOLGE · ERSTES HEFT · 1894

[9] Wir eröffnen die zweite folge unsrer blätter mit unveränderter führung und den bereits ausgesprochenen ansichten. obzwar nun nach und nach auch die grösseren dem schrifttum zugetanen kreise diese hefte in augenschein genommen dünkt es uns noch müssig für deren weitere verbreitung sorge zu tragen: wird ja zur zeit das künstlerische in der dichtung besonders vom jüngeren geschlechte gestandenermaassen hintangesezt und verwahrlost.

Von unsrer kleinen arbeiter- und leserschaft aus werden wir so sehr uns jede eigentümliche geistesäusserung willkommen ist ernstlich auf die forderungen der dichterischen erziehung und des geschmackes hinweisen und nach ›jener höchsten freiheit der bewegung‹ streben woraus erst das Werk entsteht.[9]

Quelle:
Einleitungen und Merksprüche der Blätter für die Kunst. Düsseldorf, München 1964, S. 9-10.
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