[24] Tomyris allein.
O meine treusten Diener seh ich zweifeln
An meiner Kraft, an meines Plans Gelingen.
Ist's wahr, dass Stärke bei dem Weib wie alles
Nur Laune sei, dass stets das Weib allein
Im Dulden seine Grösse zeigen dürfe
Und niemals sich in wilden Streit und Wirren,
Auch wenn es recht hat, kühnlich stürzen solle?
Es schmerzt mich tief, dass er an mich nicht glaubt.
O das Geständnis ist mein grösster Schmerz,
Hat meines Herzens Mut herabgedrückt.[24]
Doch was in meiner tiefsten Überzeugung
Mir für das Rechte gilt, das muss sein
Und nie darf ich in meinem Vorsatz wanken.
Ich muss das tun, was mir die Pflicht befiehlt.
Fort, fort mit jedem zagenden Gedanken,
Der in das Herz des Wagenden sich stiehlt.
Und rüst ich mich zum harten Völkerkriege,
So tu ich nur, was nicht zu ändern ist.
Die Gottheit hilft dem Rechte stets zum Siege,
Ich hoffe, dass sie uns auch nicht vergisst.