Die Götter

[15] Du stiller Aether! immer bewahrst du schön

Die Seele mir im Schmerz, und es adelt sich

Zur Tapferkeit vor deinen Strahlen,

Helios! oft die empörte Brust mir.


Ihr guten Götter! arm ist, wer euch nicht kennt,

Im rohen Busen ruhet der Zwist ihm nie,

Und Nacht ist ihm die Welt und keine

Freude gedeihet und kein Gesang ihm.


Nur ihr, mit eurer ewigen Jugend, nährt

In Herzen, die euch lieben, den Kindersinn,

Und laßt in Sorgen und in Irren

Nimmer den Genius sich vertrauern.

Quelle:
Friedrich Hölderlin: Sämtliche Werke. 6 Bände, Band 2, Stuttgart 1953, S. 15-16.
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