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[252] Ire redire fides solet omnes per regiones.
Attilius Regulus wird gefangen / von Carthago nach Rom geführt / daß die andern gefangenen möchten erledigt werden / dieser sagt bey einem Eyd zu / sich wieder von Rom in ihre gewarsam zu stellen / als er nach Rom kam / wolten seine Freund ihn nicht zulassen glauben zu halten / aber er wolte lieber sterben denn den zugesagten Glauben brechen / und zog wieder hin. Fortior est qvi se qvàm qvi fortissima vincit.[252] Lerne hieraus der du das Christenthumb rühmest /An hæretico sit servanda fiaes. Tragius. D. Cramerus.
Wenn die Scythen ihren Schwur verführeten / so nahmen sie einen grossen Irrdenen Becher mit Wein /ritzten sich am Leib / thäten das Blut drunter / legten ein Pfeil und Art zu dem Becher und schwuren mit vielen Worten darüber. Münsterus. lib. 5.
Vor wenig Jahren dienete bey einem Edelman ein Knecht der war sehr leichtfertig mit Schweren und Fluchen / und als er Holtz spalten wolt / hieb er sich in Fuß / wurd lagerhafftig / daß Würmer unter ihm wuchsen / erlahmete und kunt nicht weiter kommen /als wo man ihn hintragen und setzen thäte. Autor.
König in Franckreich ließ dem Flucher ein Zeichen an die Stirn oder Lippen brennen. Regentenbuch.
Heinricus ein Graff von Schwartzburg wünschete den Leuten offtermals / daß sie in heimlichen Gemach verderben müsten / und solches wiederfuhr ihm zu Erfurt in einem Kloster: Mild seyn / steht fein / gefällt Gott / hat sein Lob / bey iederman / wers thun kan. Regentenb. pag. 516.
Anno Christi 1638. den 30. May reysete ein Fleischer durch einen Wald / dem werden von einem Reuter so ihm wol bekand war 100. Thaler abgenommen /der Fleischer klagts dem Commendonten / der Soldat läugnets / schweret zum öfftesten bey Teuffel[253] holen /er habs nicht genommen / da kompt der Teuffel in einem Almodirock / führt den Reuter auff und davon /und an dem Ort werden die 100. Thaler wieder gefunden wo er es ihm abgenommen. R.H.
Pompilius kam nach seines Vatern Tod ins Regiment in Polē / und weiln erjung regiereten an seiner Stadt seines Vatern Brüder derer 20. waren / durch anstifftung aber seines Weibs läst er allen mit Gifft vergeben / Gott strafft ihn derwegen / daß er im angerichteten Pancket mit Weib und Kindern von Mäussen gefressen wird / wie auch geschehen Bischoff Wilderoff und Bischoffen Hattoni. Münster. lib. 3. pag. 665.
Die Römer hielten diesen Gebrauch in Schweren sie nahmen einen Kieselstein in die Hand und sagten /so ich wissentlich betriege so wolle mich Gott ohne schaden der Stadt und Burg ausschleudern wie ich diesen Stein wegwerffe. Sturmius pag. 242.
Die Heydin Drabonicia zeugt mit ihren Hertzog Wenceslaum und Boceslaum / der älteste wird gehalten vom Vater zum Christenthumb / der andere von der Mutter zum Heydenthumb / nach deß Vaters Tod hätt die Mutter den Heydnischen gern zur Regierung gehabt / läst derwegen den andern Bruder in der Kirch ermorden / bringt auch die Schwieger Ludmillam ümb / aber der gantze Stamm verschmachtet / und wurd die Mutter mit all den ihrigen verschlungen; Der Hertzog gantzer 14. Jahr vom[254] Keyser belägert. Si non times peccatum saltem time qvo perducit. Zaderus.
Hertzog von Zehringen Gemahlin brachte ihre beyde leibliche Kinder eins von 9. dz ander von 2. Jahren ümb / nur der Landschafft zu gefallen / so gern einen andern Herrn gehabt hätte / sie wurd aber zu Soluthurn mit dem Schwerd gerichtet. Ipse tibi moderare, tuis ut parcere possis. Zaderus. pag. 156.
Als Huß mit Hieronymo war verbrennet worden nam Zischka Volck an / erhielt Eilff Hauptschlachten zerstörete viel Klöster und kamen zu der Zeit die Adamiten auff / giengen gantz nacker / wurden derselben 40. auff einmahl von Baurn erschlagen. Theobaldus.
Mahometh der dritte Türck ließ seiner Brüder auff einmahl 19. hinrichten. Crantzheimer.
Totila wolt den H. Benedictum den Jüngern verbrennen / vermocht es aber nicht zu thun. Eine vom Adel wirfft ihre Magd ins Gefängnüß / läst sie von den Schlangen umbbringen / nur daß sie has Kind hätte fallen lassen. Blondus. D. Melander Schimpff und Ernst. pag. 143.
In tenebris qvicqvid contemto numine pecces,
Flebilis in claram proferet hora diem.
Eine Christin verkaufft ihr Kind zu Prag / denen Jüden ümb 3. fl. Anna Christi 1504. als es erfahren hat[255] mann sie allerseits verbrent / denn sie hätten das Kind auffgehengt und allerzustochen. Bonfinius.
Das Thier Hyena wühlet deß Menschen Grab auff /und frisset den todten Cörper / beym Leben aber deß Menschen flengt es seiner. D. Mirus.
Der Prophet Esaias deß Herrn Christi Vetter ist Anno m. 3294. von den Jüden mit einer hültzerer Säg von einander geschnitten worden / dieweiln er aus Eyfer die Fürsten Sodomiter und das Volck Gomorrher geheissen / und sich rühmete / daß er den Gott Israelis mit fleischlichen Augen gesehen hatte cap. 6. da doch Mosses nur sein hintertheil gesehen. Chrysost. cap. 33.
Das Schwert vielen das Leben verkürtzt /
Viel tausent hat der Trunck gestürtzt.
Prexaspis straffete den Cambysen seines steten vollsauffens / das verdroß ihn / befahle im ernst / daß sein Sohn geholet würd / wolt er sehen lassen / daß er auch in der füllerey noch vernunfft hab / als der Knab kompt muß er den lincken Arm auff den Kopff heben / der König scheust ihm mit einem Pfeyl ins Hertz hinein / fragte hierauff seinen Vater / ob er auch eine gerade Faust hab / wenn er gesoffen / der Vater must es noch loben / aber in kurtzen / als er sich auffs Pferd schwinget / scheust im schwingen der Degen aus und ersticht sich also damit. Ebrietas blandus Dæmon & dulce[256] venenum est, pectora tristiæ sed crucianda dabit. Faustus. pag. 109. 50.
Der Tyrann Julianus ließ zu seiner Zeit alle die Brunnen zu Antiochia und Daphne den Christen zu hohn mit seinen Götzen opffern verunreinigen / Item alles Fleisch / Brot / Frücht und Kräuter nach Heydnischer weiß besprängen / aber der H. Apostel Paulus sagt ümb deß Gewissens willen sol man alles ohne unterschied essen. Ecclesia cum oppugnatur, trium phat.
Es fragte auf eine Zeit ein Indianer einen Spanischen Landvoigt wer er wär / von wannen er komm /was er in dieser Landschafft mache / daß er so unbarmhertzig mit den armen Leuten ümbgienge; Er sprach / er wär ein Christ von GOTT gesand / sie in Christlicher Lehr zu unterweisen / der Indianer sprach wenn dich dein Gott heist frembde Länder mit rauben brennen und andern Lastern verwüsten / so sag ich dir bey zeiten / daß es nicht wird geschehen / daß wir weder ihm noch seinem Gesetz werden gläuben. Strigenitius.
Da Rom belägert / traffen in beyden Armeen ünvermeint zween Brüder in Sturm auff einander und als der eine blieb / legte der andere den Cörper auff ein hauffen Holtz / setzte sich darauff / zündete es an /und erstach sich / welches denn ein jämmerlich spectacul gewesen. Chron. Carionis.
Der Tyrann Honoricus der Wenden König ließ etliche Christliche Weibsbilder so die Arrianische[257] Lehr nicht annehmen wolten / nacket auffhängen und ihre Leiber mit Fackeln brennen / hernacher ihnen Arm und Brüst abhauen. Carion.
Ein Strasenräuber ließ ab vom bösen und ward ein Richter in einem Dorff / bald kam seiner Schlegelgesellen einer ein / den er zum Tod verdammen must /und als er ihn bate seinetwegen voriger Gesellschafft zu verschonen / sprach der Richter / ob ich schon beym Frühstück gewesen / hab ich doch der Abendmahlzeit nicht erwartet / drumb schenckt dir der Hencker billich den Johannes trunck. Strig.
Nero hat viel Christen lassen ümbbringen und Nachtfeuer aus den ertödten schüren lassen / auch darbey geturniret gerennet und gestochen.
Diocletianus hat in 30. Tagen 17. tausent Christen Tyrannischer weiß hinrichten lassen. Matth.
Hertzog Eberhard zu Wirtenberg zog auff eine Zeit nach Rom / den geleiteten zwene Cardinäl zur Kirchen / da kam einer in die Kirch gegangen wie ein bettel Münch / trug ein büschlein Graß auff dem Häupt und freuete es in die Kirch / und als er zu diesen hohen Personen kam / zog er ein Messer aus und stachs einem Cardinal in Leib / lieff darvon. Sareptæ. Mathesii.
multis annis jam peractis,
nulla fides est in pactis,
mel in ore, verba lactis,
fel in corde, fraus in factis.
[258]
Königin Fredegondis in Franckreich begieng am Bischoff Prætextato gleichen Meuchelmord / welcher vor dem Altar solt erstochen werden / wurd aber nur etwas verwund / da stellete sie sich mitleidig / er aber sagte ihr unter Augen / daß sie die Vrsach wär / Gott würde es nicht ungerochen lassen. Temporibus peccata latent & tempore patent. Strig. pag. 226.
Gothen haben in 129. Jahren Rom viermahl eingenommen. Matthesius.
Conjugium humanæ sancta est academia vitæ,
In qva nemo satis se didicisse putet.
Anna Christi 1559. den 23. Januarii hat sich zu Torgau diese traurig Geschicht begeben / als bey einer Hochzeit eine Jungfer zum Tantz einem Schneider übergeben wird / gehet der Schneider etwas abweg /als die Jungfern fort geführt werden und der Schneider nicht vorhanden / spricht die Jungfer einen Studenten an / daß er sie zum Tantz führe / er thut es bald darnach kömpt der Schneider / läst sich nichts mercken /sondern als es Abends ist / kompt er vor deß Studentens Thür / bittet denselben heraus zu kommen / als er kompt / ersticht er ihn unversehens / und läufft darvon / als es deß Studentens Haußleute vermercken / tragen sie den Studenten also balden zum Wund-Artzt / andern tages stirbt er / als es sein Vater erfehrt / erschrickt er / und zeucht dahin / daß Vater und Sohn zugleich in ein Grab kommen / deß Schneiders[259] Mutter stirbt auch / als sie es erfehrt / der Mörderische Schneider stürtzt sich in den Fluß bey der Stadt und wird von den Fischern allda andern Tags gefunden. Fidere sæpe nocet, nocet & diffidere sæpè. Hornius.
Keyser Valens hätt gern wissen mögen wer nach ihm solt Keyser werden / fragt derwegen den Teuffel zu Rath / der gibt ihm diese Griechische Buchstaben: θεοδ. sol der anfang sein deß Successoris Namen / da ließ er alle diese umbbringen / derer Namen so anfiengen / Theodotum / Theodorum / Theodosium / Theodulum Flitner pag. 639.
Bey Alexandro Magno war ein berühmter Schütz aus Indien / der solt eine prob thun / aber er wolte nit / der König hieß ihn hinführen und hengen / unterwegs fragen die andern warumb ers nicht thun wollen / sagte er / er hätt itzt lang keinen Schuß gethan / besorgete sich er möchte fehlen und Vnehr einlegen /solches wird dem König heimlich berichtet / läst ihn derwegen wieder loß / und verehret ihm ein Ehren Geschenck / weiln er lieber sterben wollen / als mit Vnehren bestehen. Cælius Rhodiginus lib. 12. cap. 40.
Als auff eine Zeit in einer Schärstub deß Tyrannen Dionysii gedacht wurd / sagten etliche / daß solche Diamantisch und unüberwindlich wäre / da sagte ein Vorbierer / lechelndes Mundes / wir reden itzt vom Tyrannen Dionysio / an welches Kehl ich manchmahl mein Messer angesetzet / diese Reden sind wieder vor[260] dem Dionysio kommen / der hat den Barbierer auffhängen lassen. Si capis ô juvenis digito compesce labellum. Flitn. cap. 15. pag. 315.
Da König Georg Podiebradsky Anno 1461. ins Bad gangen / und den Bader Janda ihm den Bart abschären lassen / hat der Bader den König gefragt /weß itzt das Königreich Böheim sey / darauff der König gesagt / dein / da nun der Bader fertig / das Messer weglegete / fragete der König Janda / wer ist itzt König in Böhmen / der Bader sagte / euer Kön. Majest. / hat ihm der König eine Maulschell geben daß er gefallen / ihn hernach mit dem Fuß gestossen /daß er in 8. Tagen gestorben. Qvicvid agis prudenter agas & respice sinem. Strum.
Cum flex, cum limus, cum res turpissima simus,
Unde superbimus? nescimus qvando perimus.
Commodus hat einen Bader / der nicht also bald gethan was er ihn geheissen / in einen feurigen Ofen werffen und verbrennen lassen. Vince animos iramque tuam qvi cætera vincis. Ovidius.
Nulla fides terris floret, pax nulla qviesque
Undique sunt in eis omnia plena malis.
Ptolemæus Evergetes hat seiner leiblichen Schwester Kinde / so er vorher geehlichet hätt / gekochet[261] und ihr zu essen vorgesetzt / sie noch darzu selbst erwürgt. Flitn. 59.
Ptolemæus Lathurus hat in die 30000. Jüden erschlagen / die gefangenen gezwungen der ertödten Fleisch zu essen. Faust. 123.
Zu Gaza und Ascalon wurden der Christen Leiber auffgeschnitten / mit Gersten ausgefüllet und den Säuen fürgeworffen / zu zerrissen. Faustus pagina. 169.
Basilius der Griechische Keyser hat die gantze Bulgarei unter sich gezwungen / und da er in die 15000. Gefangener hat bekommen / hat er allen die Augen ausstechen lassen / biß auff dem hunderten / damit sie wieder heimkommen können und die andern in Furcht gebracht werden möchten. Faustus der vier Monarchien.
Qvid magis est durum saxo? qvid mollius unda?
Dura tamen molli saxa cavantur aqva.
In Vchtland begab es sich / daß ein alter Mann wolt seiner Frauen ein Leibgeding kauffen / seine zwene Söhn aber verrucken ihm das Geld / als es in der Zured der älteste gesteht und sagt / er wolle es ihm wieder geben / es sey im Holtz eingescharrt /gehen sie dahin / der Sohn aber wirfft dem alten einen Strick am Halß / wil ihn erwürgen / der alte greifft zum Messer / sticht den Sohn etwas an die Hand / daß er[262] Blutrüstig wird / doch muß der alte Vater hangen /die Leute dencken er hab sich aus verlust deß Gelds selbst erhengt / lassen ihn den Nachrichter abnehmen da sihet der Hencker / daß der Strick blutig / zeigt es an / da werden sie eingefangen / müssen den alten mit Nägeln wieder aus der Erd scharren / und weiln der älteste die That gethan / ist er mit glüenden Zangen zu rissen und gerädert worden / der kleinere so etwas vom Geld empfangen hatte / solt gerichtet werden /wurd aber erbeten. Sleidanus lib. 2. pag. 161.
Der Tartern König Bathomill fiel Anno Christi 1242. in die Schlesien / brennete Liegnitz ab / plünderte Böhmerland / und erfüllete mit einer Schlacht neun grosser Säck mit Ohren / zog endlich wider davon. Meisnerus.
Wenn Dracula Fürst in Siebenbürgen Türcken bekam und fieng / so ließ er ihnen unter den Füssen die Haut auffschneiden / Saltz drein streuen / die Ziegen solches hernach ablecken. Als auff eine Zeit der Türckische Keyser seine Legation zu ihm absendete /und vor ihm die Schlappe nicht abzogen / ließ er solche ihnen auff nageln / daß sie sie nimmermehr abziehen möchten: Er berufft einsmals alle Bettler zusammen / ließ sie gnug essen und trincken / zündete hernach das Hauß an und verbrennet sie: Ein Kauffman zu Florentz hatte eine grosse Summa Gelds / wuste nicht wem er es die Nacht über anvertrauen solte / der Fürst gebot ihm / daß er es zehlete / und es auff freyer Gassen[263] die Nacht über liegen ließ / fand es auch Morgens ünversehret wieder / ist hernach in einer Schlacht mit den Türcken blieben. Münsterus lib. 4.
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