Vorrede

[2] [2] Strefon und Klajus.


Strefon.


Ihr brünstig-verliebte verlobete Hertzen

Empfahet der Schäfer erfreuliches Schertzen.


Klajus.


Beliebet der Hirten Feldschlürffendes Klingen/

Schalmeyen am Reyhen die Wette versingen.


Strefon.


Ihr wisset/ daß unsere Hütten nicht haben

Auf Stättisch mit Schminke beschmükete Gaben.


Klajus.


Wir bringen hier Bäurische Hirtengedichte

Bey unseren Heerden erwachsene Früchte.


Strefon.


Ihr werdet die Fehler vielgünstig ersetzen/

Und unsere Felder euch lassen ergetzen.


Klajus.


Empfahet die Erstlinge hiesiges Flusses/

Empfahet die Lieder gebierliches Grusses.


Strefon.


Erkennet hier unseren dienstlichen Willen/

Den buntliche Reimen mit Wünschen erfüllen.


Klajus.


Das hertzliche Wünschen soll Beyden und Beyden

Gedeyen/ mit würklich erfolgenden Freuden.


Strefon.


Wir wollen euch reichere Schenkungen bringen/

Wenn unsere Flöten sich höher aufschwingen.


Klajus.


Wann unsere Reimen besingen die Wiegen/

In welchen deß Ehestands Erstlinge liegen.

Quelle:
Georg Philipp Harsdörffer / Sigmund von Birken/ Johann Klaj: Pegnesisches Schäfergedicht. Tübingen 1966, S. 2-3.
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