Diesseits und jenseits des Rheins

[377] Sanftes Rasen, wildes Kosen,

Tändeln mit den glühnden Rosen,

Holde Lüge, süßer Dunst,

Die Veredlung roher Brunst,

Kurz, der Liebe heitre Kunst –

Da seid Meister ihr, Franzosen!
[377]

Aber wir verstehn uns baß,

Wir Germanen, auf den Haß.

Aus Gemütes Tiefen quillt er,

Deutscher Haß! Doch riesig schwillt er,

Und mit seinem Gifte füllt er

Schier das Heidelberger Faß.
[378]

Quelle:
Heinrich Heine: Werke und Briefe in zehn Bänden. Band 2, Berlin und Weimar 21972, S. 377-379,392.
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