[123] Nach Dir nur will ich trachten,
Mein Heiland, Jesus Christ!
Will kühn die Welt verachten,
Die Deine Feindin ist,
Hinweg die Augen wenden
Von ihrem Zauberlicht;
Ihr Feuer kann nur blenden,
Erleuchten kann es nicht.
Oft will es mich gelüsten,
Die Falsche ganz zu fliehn,
In Wälder und in Wüsten
Mit Dir allein zu ziehn;
Denn will ich Dein mich freuen
In rechter Innigkeit,
Muß ich ihr Treiben scheuen,
Das immer mich zerstreut.
[124]
Du, Jesus, meine Sonne,
Mein Leben, meine Welt!
Du meines Herzens Wonne,
O, sei mir treu gesellt!
Dir sei es hingegeben,
Der ganzen Erde todt,
Du, meines Lebens Leben,
Du, meiner Seele Brod! –
Düsseldorf, 1820.
Ausgewählte Ausgaben von
Lieder (Ausgabe von 1879)
|