[392] Ich kenn' ein bleiches Angesicht,
Das seh' ich gerne an.
Es sieht, als sagt' es: »Weine nicht!
Ist Alles wohl gethan.« –
Oft hüllt es sich in Schleier dicht,
Daß ich's nicht sehen kann;
Oft wendet es sein mildes Licht
Und wandelt ferne Bahn. –
Und wird mich Keiner je verstehn
Als nur der traute Mond;
Der hat mir oft in's Herz gesehn,
Weiß all, was drinnen wohnt.
Ausgewählte Ausgaben von
Lieder (Ausgabe von 1879)
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