Der Garten der Irren

[429] Am roten Teiche stehen viele Schatten

Bei dünner Bäume schwächlichem Gesichte,

In Stille fort. Nur selten daß sich einer

Herunter zu dem trüben Wasser bücket.


Und manche gehn in den entleerten Hecken

In kühlen Gängen, die schon voller Lichte,

Und schleifen mit den Füßen in dem Laube,

Und sitzen wieder sanft in den Verstecken.


Der Strom ist weit hinab im blanken Scheine

Bei Erlen und den krumm gebornen Weiden

Und wer mit leichtem Kahn ihn überbrücket,

Er wird im Licht die gelben Blumen pflücken.
[429]

Quelle:
Georg Heym: Dichtungen und Schriften. Band 1, Hamburg, München 1960 ff., S. 429-430.
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