Stimme aus der Tiefe

Willst du denn, daß ich ganz zu Grunde geh?

Du weißt, du schlugst mich oft schon,

Wenn ich dich bat um einen Strahl der Höh.

Ich trug's, denn endlich hofft ich Lohn.


Warum von neuem folterst du mich jetzt

Wo ich die ganze Nacht durch mit dir rang?

Was hab ich dich denn gar zu sehr verletzt.

Ich will Erhörung, ich fleh nicht mehr lang!


Bist du der Liebe Gott, so gib mir Teil an ihr

Und zeig mir nicht bloß Schemen, die entglitten.

Ich hoffe noch: ein Glückstrahl neigt sich mir,

Doch kann ich nicht mehr warten, lange bitten.

Quelle:
Georg Heym: Dichtungen und Schriften. Band 1, Hamburg; München 1964, S. 539-540,564.
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