Abentheuerlicher Haas.

[40] In Böheim ward ein Haas im Garn gefangen / der seinen Bruder auf dem Rucken trug / welcher / weil er im Mutter-Leib dem anderen angewachsen war / keineswegs konte abgesöndert werden; derowegen theilten diese 2. Brüder Speiß und Tranck also aus / daß bald dieser / bald jener sich weidete / bald dieser /bald jener umwechsels-weis trancke: so eine Gefahr vom Feind annahete / so flohe dieser / so die Erden berührte / aufs hurtigste / und nachdem er im Lauffen ermüdet worden / legte er sich auf dem Rucken / den Lauff dem anderen überlassend. Bohuslaus Balbinus in histor. Miscel. Bohem. lib. 1. c. 58.

Eben dieser Author bezeuget / daß man im gedachten Königreich habe Haasen gesehen / welche Hörner wie die Gaisen auf dem Kopff tranen.

Quelle:
Hilarius Salustius, / MELANCHOLINI / wohl-aufgeraumter / Weeg-Gefärth, / Vorbringend / Lächerliche, anbey kluge Fabeln, [...]. Gedruckt im Jahr 1717, S. 40.
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