Anmerckungen von Gänsen.

[211] Von denen alten Britanniern schreibet C. Julius Cæsar de Bell. Gallie. Comment. lib. 5. p.m. 91. daß sie die Gänse zu essen für Sünde gehalten haben; die Römer haben sie zwar auch hoch respectirt / aber solches thaten sie aus einer andern sonderbaren Ursach: dieweil als Brennus das Römische Schloß oder Rathhaus Capitolium genannt / etliche hundert Jahr vor Christi Geburt / belagert / und seine Soldaten / einsmahl bey Nacht / als die Wächter und Hund geschlaffen /dasselbe fast erstiegen hätten / die Gänse geschryhen / und die Wächter aufgeweckt haben. Man will daß denen Gänsen kein gifftiges Thier schaden könne / und daß der Pfeffer / darinn der Kragen / Flügelle / Füßlein von denen Gänsen gekocht wird / nicht allein anmüthig zu essen / sondern auch gar gesund /und wider das Gifft sey.

Anno. 1587. haben / sich über 100000. Gänß und Endten bey der Vestung Wihitsch an denen Croatischen Gräntzen zusamm geschlagen / so bey Nacht ein greulich Geschrey angefangen / und miteinander gekämpfft haben / darüber die meisten todt blieben /welche die Soldaten und Bürger in der Vestung abgeholet / eingesaltzen und geräuchert haben / endlich gessen haben.

Quelle:
Hilarius Salustius, / MELANCHOLINI / wohl-aufgeraumter / Weeg-Gefärth, / Vorbringend / Lächerliche, anbey kluge Fabeln, [...]. Gedruckt im Jahr 1717, S. 211-212.
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