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[311] Gualterius Graf von Grifelden / ware eines so wilden Gemüths / daß man hätte schwören sollen / es wären in dessen Kopff lauter Nebel / in dessen Augen Feuer / in dessen Mund lauter Donner / in dessen Händen lauter Blitz: ja seine Grausamkeit kame so weit / daß er (weiß nicht aus was Argwohn /) seine unschuldige Gemahlin nicht nur von sich verstiesse / sondern sie noch darzu aller Kleinodien / ja was noch mehr / aller Kleider biß auf die offene Schaam beraubte: Dieses letztere gienge der Tugendhafften Gräffin dermassen zu Hertzen / daß sie in folgende Wort ausbrache: Nackend bin ich kommen aus dem Haus meines Vatters / bloß will ich wieder dahin kehren:[311] diß aber kommt mir unbillich vor / daß derjenige Leib / welcher von dir hat Kinder gezeugt und getragen / vor dem Volck blos erscheinen soll. Franciscus Petrarcha.