[112] Ich habe nicht traurig zu sein, nicht hilflos zu tragen.
Stark heiter. Das hab ich zu sein. Was lasse ich
Mir von jedem Wind die blöden Kohlen wieder
Anfachen, die mir in den Lenden stecken.
Ich verbiete mir, mich aufzubringen, traurig zu sein.
Ich verbiete mir, mich zu hassen.
Wann meine Lippen was tragen, was suchen sie:
Staub.
Ich verbiete mir von meiner Seele zu nehmen und nicht ihr zu geben.
In der Einsamkeit, eine wehe Sonne, da will ich leuchten lernen.
Erst Fertige gehören hinaus.
Die Flammen des Geschlechts sind dann eine Sonne geworden;
Eine weise Sonne für alle.
Dann werbt um mich.
Alle.
Mann und Weib.
Gleich.
Die hohe Leidenschaft, die Liebe zu allen Geschwistern
des Odems brennt glühender, inniger.
Mehr als Rauschvergehen ist Rauschtun.
Allen.
Daß sie ihn mitnehmen.
Als Weisheit entfalten.
Alle sollt ihr dann werben um mich.[112]
Nun, altes Mütterchen,
Keinem versage ich mich.
Deine welken Wehen, ich verstehe.
Stille sie.
Und euch ihr Barden, wie werde ich dann euch erst lüften.
Ihr Unfertigen, die ihr euch an Unfertige kauert.
Wollt ihr auseinander.
Auseinander sage ich.
Ich will euch helfen, eure Blöße zu verdecken!
Ihr müden, mürrischen Felsen, die ihr die Nässe liebt!
Und dann meint: Ihr seid Gärten.
Es gibt nur einen Stern für uns.
Den Mannesstern.
Den grauen Stern der Tatkraft.
Und hoch lodert aller Welten suchendes Können in einer klaren, blanken, aller Kräfte Wirbel ruhig lachenden Flamme.
Das will der Weltvater von allen.
Ach ihr Schelme!
Ihr Träumenden!
Ihr leichtgewandigen, zierlichen Flammen!
Wie so schelmisch ihr tanzt – Barden auf Kugeln.