§. 23.

[37] Doch sind noch andere / welche diesen Nahmen herführen / vom Hegecarto, einem Könige in Beyern /welcher um die Zeit des Trojanischen Krieges gelebet / von welchem die Alten gedichtet / er sitzet vor der Thüre und Pforten der Höllen / und erinnere diejenigen / so hinein gehen wolten / und unterrichte sie gar treuhertzig und wohlmeinende / daher man ihm Troicum Heccardum oder corrupt den treuen Eckhart genennet / welches nachgehends zu einem Sprichwort worden. (s) Der berühmte Thomasius zu Leipzig schreibt hiervon in einer lateinischen Epistel an D. Casp.[37] Sagittarium, dieses zu teutsch-lautenden Inhaltes: Das ist bekannt / daß Marggraf Eccart mit dem Zunahmen der Getreue genennet / worden nicht minder als Eccart von Brisach, welcher nachmahls Anlaß zum Sprichwort von treuen Eckhart gegeben; wie wohl etliche sind / die den Ursprung dieses Sprichworts von einem Meißnischen Eccart herführen wollen: ein anderer gar von dem Eccone Repcovio, der das Sächs. Recht beschrieben. Das Sprichwort an sich selbst / mit denen hieher gehörigen Historien oder vielmehr Fabeln / deren eine von Tannheusern, die andere von dem Mannsfeldischen Gespenste handelt / hat Johannes Agricola beschriebē / der davon Nachricht geben kan / von dem Tannheuser ist auch was zufinden bey dem Goldasto ad Paræneticos veteres. (t)


(s) Zeil. Cent. 2. ep. 96. setzt aber hinzu: daß dieses Fabeln und Gedichte wären. Man kan hiemit conferiren. Avent. l. 1. annal Bojor. f. 38. a. (t) Dieses ist genommen aus einer Disputation, welche Anno 1680. zu Jena von Phil. Bern. Eck. sub Præs. D. Sagittarii vom Eccarto gehalten worden / woselbsten dieses Sprichwortes Ursprung[38] vom Marg-Graf Eccarten hergeführet / und zu dessen Bestätigung ein alt Diploma von 104. angezogen wird dieses Lautes: Henricus-Rex-ob minime denegandam voluntatem fidelissimi fidelis nostri Eccardi Marchionis, decem regales mansos in proprium dedimns. In welchen denn der Marg-Graf vom Käyser Heinrichen der treue Eccart genennet wird. Es wird dieses angeführet Sect. 16. 17.


Quelle:
[Meister, Johann Gottlieb:] M. Paul Hilschers Curiöse Gedancken von Wütenden Heere. Aus dem Lat. ins Teutsche übers. von M. M., Dresden, Leipzig 1702, S. 37-39.
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