§. 32.

[53] Aus dem / was wir ietzo erzehlet haben ist abzunehmen / daß Menschen durch ihren Abtritt diesen Teufels-Hauffen den Weg eröffnet. Und dieses nicht allein / sondern ich[53] vernehme auch / wie etliche dieses Höllische Heer mit demüthigen Vücken und Beugen des Leibes beehret. Welches auch gar leichtlich zu glauben. Denn ich habe auch anderweit gelesen / wie dergleichen Ehre denen Gespenstern angethan werde. In der Moscau / und zwar umb dieselbe Gegend / so Morgenwerts lieget / ist sonst zur Ernden-Zeit der Teufel um Mittag in Gestalt einer verschleierten und traurenden Wittbe umhergegangen und hat denjenigen Arbeitern / so es von ferne gesehen / und sich nicht zur Erden niedergebeuget / Arme und Beine gebrochen. (r) Und gewiß hat es der Riebezahl auff seinem Gebirge in Schlesien / bey den Inwohnern und herumliegenden so weit gebracht / daß / so bald man ihn erblicket / alsbald zur Erden falle / und ihn gleichsam damit beehre. (s) Wie nun aber der Teufel dergleichen Verehrung begierig suchet und verlanget / als pflegt er auch denen / die sie ihn erweisen / darum kein Leyd zuzufügen / damit er ihrer mehr zu dergleichen Aberglauben hinan bringen möge.


[r] Delr. am angeführten Orte. p. 287. b. (s) Pretor. Riebezahl p. 426. Man schlage hier nach / was hiervon Mengering Inform. Consc. Ev. q. 9. p. 288. sqq.
[54]

Quelle:
[Meister, Johann Gottlieb:] M. Paul Hilschers Curiöse Gedancken von Wütenden Heere. Aus dem Lat. ins Teutsche übers. von M. M., Dresden, Leipzig 1702, S. 53-55.
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