[60] Uber dieses auch / daß dieser höllische Heermacher /unmittelbahrer weise für sich alleine diese Kunst aperciret: so lesen wir doch hin und wieder / daß auch die schwartze Kunst ihr Heil versuchet / dergleichen höllische Heere hervorzubringen. Gregorius gedencket / wie die Hunnen nicht mit Waffen / sondern mit zauberischen Worten / der Francken Kriegs-Heer einmahl in die Flucht geschlagen / nachdem sie ihnen ein Hauffen Gespenster zum Schrecken entgegen gesetzt. [g] Und Delrio nachdem er viel Exempel dieses Inhaltes erzehlet / sagt endlich: Tales exercitus possent magi multos exhibere, si ex pactô, qvod cum dæmone superiore habent, dæmones illi subdiros evocarent. (h) d.i. Dergleichen Heere könten die Hexenmeister viel darstellen / wenn sie / nach ihren Pact und Gedinge / welches sie mit einen der grossen Teufel haben / diejenigen Teufel so diesen grossen unterworffen / hervorbringen. So sind auch zu unserer Zeit der gleichen Teufels-Banner so gar unbekannt[60] nicht /so nicht nur unter Soldaten / sondern auch unter Schäffern sollen angetroffen werden / wie diejenigen erzehlen / so es öffters mit Augen gesehen. Welche Kriegs-Zauberey Wierus doch behutsamer als andere Dinge beschrieben: Ut mille hominibus vel eqvis, qvis cinctus appareat, anniculus falicis ramus, unicô inflictu abscissus usurpatur cum exorcismo, barbarorum nominum recitatione & characteribus absurdis. (i) oder: Daß einer mit 1000. Menschen oder Pferden umgeben erscheine / wird darzu gebrauchet ein Jahr-Wachs von einer Weiden mit einen Hiebe abgehauen / darüber ein Zauber-Seegen gesprochen wird mit Erzehlung fremder Namen / abgeschmackten Characteren und Zeichen.
(g) Gregor. Turon. l. 4. hist. c. 28. conf. Olaum M.p. 118. m. (h) Delr. Disq. l. 2. qv. 27. Sect. 2. p. 295. a. [i] Wierus de præstig. dæmon. l. 5. c. 11. p. 542.