Er läßt nie sein Maul hängen!

[60] Ode Jambica.


Worzu melancholiren?

Schnell läufft die süsse Zeit.

Die Amsteln drompettiren

des Majus Libligkeit.

Die bundten Gräsgens blincken/

still lauscht die Frühlings-Frau

die Sonnen-Pferde drincken

itzt nichts denn Nectar-Tau.


Bald brännt des Hunds-Sterns Hizze/

dan ist mir mehr alß wohl/

dan spannt der kleine Schizze

nach mir sein Mord-Bistohl.

Im Schlaff-gesunden Kimmel

ligt man dan gern zu Zween/

indeß am blauen Himmel

die weissen Schäffgens gehn.[61]


Sordan dritt schwehr an Trauben

Vertumnus auff den Blahn/

dan kan ich kaum noch glauben

an Charons Wakkel-Kahn.

dan lihb ich es zu schweiffen/

dan macht mich frohen Sinns

das angenehme Pfeiffen

der Grammets-Vögelckins.


Panduren und Krabaten!

Zurlezzt stapfft Niclas an!

Der Teuffel soll den brahten/

der den nicht leiden kan!

Die Kindgens jubiliren/

wie's draußen stihbt und schneyt.

Lasst andre grillisiren/

ich bün for Heiterkeit!


Quelle:
Arno Holz: Dafnis. München 1904, S. 60-62.
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