Nr. 47. Titanium

[884] Kartause der Phantasie – Bonmots


Es gibt schwerlich etwas Erquicklicheres, als abends mit dem General Zablocki hinter dem Wagen seiner Tochter zwischen den Gärten voll Rosensträuche in die schöne Stadt Rosenhof einzugehen – ohne alle Sorge und voll Ausmalungen des Abendessens zu sein – und den schönen Eß-Rauch über der Stadt ordentlich für die Zauberwolke zu halten, womit der gute Genius in Vults Briefe sie überzogen – und von den wirtlichen reinen breiten Gassen und den leichten vergänglichen Spielen und Zwecken des Lebens immer gerade zu den draußen über der Vorstadt stehenden finstern Gebirgshäuptern aufzusehen, die so nahe aus ihrer kalten Höhe auf die Häuser und die Türme herunterschauen. Besonders nahm den Notar die grünende Gasse ein, wo der Granatapfel logierte: »Mir ist ordentlich«, sagte er begeistert und redselig zum General, »als ging' ich in Chalcis in Euböa38oder auch einer andern griechischen Stadt, wo so viele Bäume in den Gassen standen, daß man die Stadt kaum sah. Gibt es eine schönere Vermischung von Stadt und Land als hier, Exzellenz? Und ist Ihnen nicht auch der Gedanke süß, daß hier zu einer gewissen Zeit, so wie in Montpellier, alles in Rosen und von Rosen lebt, wenn man auch gleich jetzt nichts davon sieht als die Dornen, Herr General?«

Dieser, der nicht darauf gehorcht hatte, rief seinem Kutscher einen derben Fluch zu, weil er mit seinem Wagen fast an dem Fränzelschen geentert hätte. Walt sagte, das seien die Akteurs; und forderte vom Wirt ein vortreffliches Zimmer, das man ihm leicht zugestand, weil man ihn für einen Sekretär Zablockis[884] ansah, was noch dazu richtig war in Rücksicht der erotischen Memoiren. Da er dareingeführet wurde, erstaunte er schon vorläufig über den Prunk des Prunkzimmers und wurde gerührt von seinem Glücksschwung, was zunahm, als er den Bettelstab, dem er seinen Hut aufsetzte, an den Spiegeltisch stellte. Da er aber in höchster Bequemlichkeit und Seelen-Ruhe auf und ab ging, die Papiertapeten statt des ihm gewöhnlichern Tapetenpapiers – die drei Spiegel – die Kommode-Beschläge mit Messing-Masken die Fenster-Rouleaus – und vollends die Bedientenklingel ausfand: so läutete er diese zum erstenmal in seinem Leben, um sogleich ein Herr zu sein und, wenn er eine Flasche Wein sich bringen lassen, nun die süßquellende Gegenwart gehend auszuschlürfen und überhaupt einen Abend zu erleben, wie irgendein Troubadour ihn genossen. »Troubadours«, sagt' er sich, indem er trank, »übernachteten oft in sehr vergoldeten Zimmern der Höfe – den Tag vorher vielleicht in einer Moos- und Strohhütte – wie Töne durchdrangen sie hohe und dicke Mauern – und dann pflegten sie sich darin noch die schönste Dame von Stand zu aufrichtiger Liebe auszulesen und, gleich Petrarca, solche in ewiger Dichtung und Treue gar nie selber zu begehren« – setzt' er dazu und sah an die Wand des – Generals.

Zablockis Zimmer war seinem durch eine zweimal verriegelte Wand- und Transito-Türe versperrt und verknüpft. Er konnte gehend – denn stehend zuzuhören, hielt er für Unrecht – auspacken und jedes heftige Wort des Vaters an Bediente und den süßen Ton, worein Wina sie, wie eine Äolsharfe den Sturmwind, auf der Stelle übersetzte, leicht vernehmen. Ob er gleich hoffte, unten in der breiten Gaststube Jakobinen wieder und viel bekannter anzutreffen: so hielt er es doch für seliger, neben der nahen Nonne Wina als Wandnachbar auf und ab zu spazieren und sie unaufhörlich sich vorzustellen, besonders das große beschattete Auge und die Freundlichkeit und Stimme und das Abendessen neben ihr.

Er hörte endlich, daß der General sagte, er gehe ins Schauspiel, und daß Wina bat, zurückbleiben zu dürfen, und daß sie darauf ihrer Kammerdienerin – der gottlosen Sängerin Luzie – die Erlaubnis[885] gab, sich im Städtchen umzusehen. Alsdann wurde alles still. Er sah zum Fenster hinaus an ihres. Winas beide Fenster-Flügel (sie schlugen sich nach der Gasse auf) waren offen und ein Licht im Zimmer und am Wirtshausschild ein Schattenriß, der sich regte. Da er aber nichts weiter sah, so kehrte er wieder mit dem Kopf in seine Stube zurück, worin er – so gehend, trinkend, dichtend – ein aus Rosenzucker gebackenes Zuckerbrot, ja Zucker-Eiland nach dem andern aus dem Backofen auf der Schaufel behutsam herausholte; – »O ich bin so glücklich!« dacht' er und sah nach, ob man keine Armenbüchse an die Papiertapeten geschraubt, weil er in keinem Wirtshause vergaß, in diese Stimm-Ritze unbekannter Klagstimmen, soviel er konnte, zu legen; aber das Zimmer war zu nett zu Wohltaten.

Es wurde sehr dunkel. Der frühe Herbstmond stand schon als ein halbes Silber-Diadem auf einem Gebirgshaupt. Der Kellner kam mit Licht, Walt sagte: »Ich brauche keines, ich esse bei dem Hrn. General.« Er wollte das stubenlange Mondlicht behalten. An der Fensterwand wurde ihm endlich dadurch eine und die andere Reise-Sentenz von frühern Passagieren erleuchtet. Er las die ganze Wand durch, nicht ohne Zufriedenheit mit den jugendlichen Sentenzen, welche sämtlich Liebe und Freundschaft und Erden-Verachtung mit der Bleifeder anpriesen. – »Ich weiß so gut als jemand«, schreibt er im Tagebuch, »daß es fast lächerlich, wenn nicht gar unbillig ist, sich an fremde Zimmerwand anzuschreiben; dennoch ergötzet den Nachfahrer ein Vorgänger sehr dadurch, daß er auch dagewesen und die leichte Spur eines Unbekannten einem Unbekannten nachgelassen. Freilich schreiben einige nur den Namen und Jahrszahl an; aber einem wohlwollenden Menschen ist auch ein leerer Name lieb, ohne welchen eine entrückte verreisete Gestalt doch mehr ein Begriff bliebe als ein Begriffenes, weniger ein Mensch als eine luftige, auch wohl ätherische Menschheit. Und warum soll man denn einen leeren Gedanken lieber haben und vergeben als einen leeren Namen?« – Ich nehm' es gar nicht übel, daß einer bloßhin anschrieb J. P. F. R. Wonsidel: Martii anno 1793 – oder ein anderer Vivat die A. etc., die B. etc., die C. etc., die J. etc. – oder das Französische, Griechische, Lateinische,[886] auch Hebräische. – Und es stehen ja oft kostbare Sentenzen daran wie folgende: »Im physischen Himmel glauben wir stets in der Mitte zu sein; aber in Rücksicht des innerlichen glauben wir immer am Horizont zu stehen; im östlichen, wenn wir frohlocken, im westlichen, wenn wir jammern.« Er wagte zuletzt selber Winas und Walts Namen samt Datum ans Stammbuch so zu schreiben: W – W. Sept. 179-. Er schauete wieder auf die mondhelle Gasse hinaus nach Winen und erblickte drei herausgelegte Finger und ein wenig weiße Hutspitze; dabei und davon ließ sich leben und träumen. Er schwebte und spielte wie ein Sonnenstäubchen in den langen Mondstrahlen der Stube, er ergänzte sich das stille Mädchen aus den drei Fingern; er schöpfte aus der nie versiegenden Zukunft, die beim Abendessen als Gegenwart erschien. Freuden flogen ihm als purpurne Schmetterlinge nach, und die beleuchteten Stubenbretter wurden Beete von Papillonsblumen – drei Viertelstunden lang wünscht' er herzlich, so einige Monate auf und nieder zu gehen, um sich Wina zu denken und das Essen.

Aber der Mensch dürstet am größten Freudenbecher nach einem größern und zuletzt nach Fässern; Walt fing an, auf den Gedanken zu kommen, er könne nach der väterlichen Einladung ohne Übelstand sich jetzt gar selber einstellen bei der einsamen Wina. Er erschrak genug – wurde scham- und freudenrot – ging leiser auf und ab – hörte jetzt Wina auch auf und nieder gehen der Vorsatz trieb immer mehr Wurzeln und Blüten zugleich nach einer Stunde Streit und Glut war das Wagstück seiner Erscheinung und alle zartesten Entschuldigungen derselben fest beschlossen und abgemacht: als er den General kommen und sich rufen hörte. Er riegelte, mit dem Hut-Stock in der Hand, seine Wandtüre auf; »diese ist zu, Freund!« rief der General, und er ging, den Mißgriff nachfühlend, erst aus seiner durch die fremde ein.

Blühend von Träumen trat er ins helle Zimmer; halb geblendet sah er die weiße schlanke Wina mit dem leichten weißen Hute wie eine Blumengöttin neben dem schönen Bacchus stehen.

Der letztere hatte ein heiteres Feuer in jeder Miene. Die Tochter sah ihn unaufhörlich vor Freude über die seinige an. Bediente[887] mußten ihm auf Flügeln das Essen bringen. Der Notar wog auf den seinigen, verschwebt in den Glanz dieses magischen Kabinetts, nicht viel über das Gewicht von fünf Schmetterlingen, so leicht und ätherisch flatterte ihm Gegenwart und Leben vor.

Er setzte sich mit weit mehr Welt und Leichtigkeit an das Eß-Täfelchen, als er selber gedacht hatte. Der General, der ein unaufhörliches Sprechen und Unterhalten begehrte, sann Walten an, etwas zu erzählen, etwas Aufgewecktes. Mit etwas Rührendem wär' er leichter bei der Hand gewesen; so aber sagt' er: er wolle nachsinnen. Es fiel ihm nichts bei. Schwerer ist wohl nichts als das Improvisieren der Erinnerung. Viel leichter improvisiert der Scharf- und Tiefsinn, die Phantasie als die Erinnerung, zumal wenn auf allen Gehirn-Hügeln die freudigsten Feuer brennen. Dreitausend fatale Bonmots hatte der Notar allemal schon gelesen gehabt, sobald er sie von einem andern erzählen hörte; aber er selber kam nie zuerst darauf, und er schämte sich nachher vor dem Korreferenten. Sehr hätt' er das Schämen nicht nötig, da solche Referendarien des fremden Witzes und solche Postschiffe der Gesellschaft meist platte Gehirne tragen, auf deren Tenne nie die Blumen wachsen, die sie da aufspeichern und auftrocknen.

»Ich sinne noch nach«, versetzte Walt, geängstigt, einem Blicke Zablockis, und flehte Gott um einigen Spaß an; denn noch sah er, daß er eigentlich nur über das Sinnen sinne und dessen Wichtigkeit. Die Tochter reichte dem Vater die Flasche, die nur er – seine Briefe aber sie – aufsiegelte. »Trinken Sie dies Gewächs für 48er oder 83er?« sagte der General, als man Walten das Glas bot. Er trank mit der Seele auf der Zunge und suchte forschend an die Decke zu blicken. »Er mag wohl«, versetzt' er, »um die Hälfte älter sein als mein voriger Wein, den ich eher für jungen 48 er halte; – ja (setzt' er fest darzu und blickte ins Glas), er ist gewiß herrliche 83 Jahre alt.« Zablocki lächelte, weil er eine Anekdote, statt zu hören, erlebte, die er schön weiter geben konnte.

Der General wollt' ihn aus dem stillen innerlichen Schnappen nach Bonmots herausfragen durch die Rede: wie er nach Rosenhof komme? Walt wußte keine rechte ostensible Ursachen – wiewohl diese ihm gegenüber saß im weißen Hute – anzugeben, ausgenommen[888] Natur und Reiselust. Da aber diese keine Geschäfte waren: so begriff ihn Zablocki nicht, sondern glaubte, er halte hinter irgendeinem Berge, und wollte durchaus hinter ihn kommen. Walt schüttelte von seinen poetischen Schwingen die köstlichen Berge und Täler und Bäume auf das Tischtuch, die er auf dem seligen Wege mehr aufgeladen als durchflogen hatte. Zablocki sagte nach Walts langer Ausspende von Bildern: »Beim Teufel! nimm, oder ich freß nicht!« Wina – denn diese hatt' er in jenem Liebes-Zorn angeredet, den weniger die Väter gegen ihre Töchter als die Männer gegen ihre Weiber haben – nahm erschrocken ein großes Stück vom Schnepfen, dem Schoßkinde des väterlichen Gaumens, und reichte, höflicher als Zablocki, den Teller dem betretenen Notar hinüber, um ein paar hundert Verlegenheiten zu ersparen. Walt konnte auf keine Weise fassen, wie bei so mündlicher lebendiger Darstellung der lebendigen, beinahe mündlichen Natur, als seine war, eine Schnepfe mit allem seinem Album graecum noch einige Sensation zu machen imstande sei. Poetische Naturen wie Walt sind in Nordländern – denn ein Hof oder die große Welt ist der geborne Norden des Geistes, sowie der geborne Gleicher des Körpers – nichts weiter als Elefantenzähne in Siberien, die unbegreiflich an einem Orte abgeworfen worden, wo der Elefant erfriert.

Mit einschmeichelnder Stimme fragt' ihn wieder Zablocki, ob ihm noch nichts eingefallen; und Wina sah ihn unter dem Abendrote des rottaftenen Hutfutters so lieblich augen-nickend und bittend an, daß er sehr gelitten hätte, wenn ihm nicht die drei Bonmots, auf die er sich gewöhnlich besann, endlich zugekommen wären, und daß er wieder nahe daran war, ein gelieferter Mann zu werden und alles zu vergessen, weil das kindlich bitthafte Auge zu viel Platz – nämlich allen – in seiner Phantasie, Memorie und Seele wegnahm.

»Ein harthöriger Minister«, fing er an, »hörte an einer fürstlichen Tafel« .... »Wie heißet er und wo?« fragte Zablocki. Das wußt' er nicht. Allein da der Notar den wenigen Historien, die ihm zufielen, keinen Boden, Geburtstag und Geburtsschein zuzuwenden wußte – vorfabeln wollt' er nie –: so braucht es Sozietäten[889] nicht erst bewiesen zu werden, wie farbenlos er als Historienmaler auftrat, und wie sehr eigentlich als ein luftiger historischer Improvisatore. »Ein harthöriger Minister hörte an einer fürstlichen Tafel die Fürstin eine komische Anekdote erzählen und lachte darüber mit dem ganzen Zirkel unbeschreiblich mit, ob er gleich kein Wort davon vernommen. Jetzt versprach er, eine ebenso komische zu erzählen. Da trug er, zum allgemeinen Erstaunen, die eben erzählte wieder als eine neue vor.«

Der General glaubte, so schnapp' es nicht ab; da er aber hörte, es sei aus, so sagt' er spät: »Deliziös!«, lachte indes erst zwei Minuten später hell auf, weil er gerade soviel brauchte, um sich heimlich die Anekdote noch einmal, aber ausführlicher vorzutragen. Der Mensch will nicht, daß man ihm die spitze, blanke Pointe zu hitzig auf der Schwelle auf das Zwerchfell setze. Eine gemeine Anekdote ergreift ihn mit ihrem Ausgang froh, sobald er nur vorher durch viel Langeweile dahin getrieben wurde. Geschichten wollen Länge, Meinungen Kürze. Walt trieb die zweite anonyme Geschichte von einem Holländer auf und vor, welcher gern ein Landhaus, wegen der herrlichen Aussicht auf die See, besessen hätte, wie alle Welt um ihn, allein nicht das Geld dazu hatte. Der Mann aber liebte Aussichten dermaßen, daß er alle Schwierigkeiten dadurch zu besiegen suchte, daß er sich auf einem Hügel, den er gegen die See hatte, eine kurze Wandmauer und darein ein Fenster brechen ließ, in welches er sich nur zu legen brauchte, um die offne See zu genießen und vor sich zu haben, so gut als irgendein Nachbar in seinem Gartenhaus.

Sogar Wina lächelte glänzend unter dem roten Taft-Schatten hervor. Mit noch mehr Anmut als bisher teilte Walt die dritte Anekdote mit.

Ein Frühprediger, dessen Kehlkopf mehr zur Kanzel-Prosa als zur Altar-Poesie gestimmt war, rückte zu einer Stelle hinauf, die ihn zwang, vor dem Altare das »Gott in der Höhe sei Ehr'« zu singen. Er nahm viele Singstunden; endlich nach vierzehn Singtagen schmeichelte er sich, den Vers in der Gewalt und Kehle zu haben. Die halbe Stadt ging früher in die Kirche, um der Anstrengung zuzuhören. Ganz mutig trat er aus der Sakristei (denn[890] er hatte sich darin vom Singmeister noch einmal leise überhören lassen) und stieg gefaßt auf den Altar. Alle Erzähler der Anekdote stimmen überein, daß er trefflich angehoben und sich anständig genug in den Choral hineingesungen hatte: als zu seinem Ruin ein blasender Postillion draußen vor der Kirche vorbeiritt und mit dem Posthorn ins Kirchenlied einfiel; – das Horn hob den Prediger aus dem alten Sing-Geleise in ein neues hinein, und er sah sich gezwungen, das ernste Lied mitten vor dem Altare nach dem vorbeireitenden Trompeterstückchen auf die lustigste Weise hinauszusingen.

Der General lobte sehr den Notar und ging heiter aus dem Zimmer; aber er kam nicht wieder.

38

Pausan. in Att.

Quelle:
Jean Paul: Werke. Band 2, München 1959–1963, S. 884-891.
Lizenz:
Kategorien:
Ausgewählte Ausgaben von
Flegeljahre
Flegeljahre; Eine Biographie
Flegeljahre: Eine Biographie
Flegeljahre. Eine Biographie
Flegeljahre: Eine Biographie (insel taschenbuch)
Flegeljahre: Roman (Fischer Klassik)

Buchempfehlung

Gryphius, Andreas

Papinianus

Papinianus

Am Hofe des kaiserlichen Brüder Caracalla und Geta dient der angesehene Jurist Papinian als Reichshofmeister. Im Streit um die Macht tötet ein Bruder den anderen und verlangt von Papinian die Rechtfertigung seines Mordes, doch dieser beugt weder das Recht noch sich selbst und stirbt schließlich den Märtyrertod.

110 Seiten, 6.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Geschichten aus dem Biedermeier. Neun Erzählungen

Biedermeier - das klingt in heutigen Ohren nach langweiligem Spießertum, nach geschmacklosen rosa Teetässchen in Wohnzimmern, die aussehen wie Puppenstuben und in denen es irgendwie nach »Omma« riecht. Zu Recht. Aber nicht nur. Biedermeier ist auch die Zeit einer zarten Literatur der Flucht ins Idyll, des Rückzuges ins private Glück und der Tugenden. Die Menschen im Europa nach Napoleon hatten die Nase voll von großen neuen Ideen, das aufstrebende Bürgertum forderte und entwickelte eine eigene Kunst und Kultur für sich, die unabhängig von feudaler Großmannssucht bestehen sollte. Dass das gelungen ist, zeigt Michael Holzingers Auswahl von neun Meistererzählungen aus der sogenannten Biedermeierzeit.

434 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon