Zeugung

Ein Mann, im Traum, spricht:

[48] Wieder fesselt mich dein Bild,

Mutter meines jungen Weibes,

an der Frühfrucht deines Leibes

blieb ich seltsam ungestillt.


Komm, mit deinen Frauenhänden:

kniend küßt du meinen Schoß,

kniend löst du meiner Lenden

unterbundne Wünsche los,[48]

du, mit deinen Frauenhänden.

– – – – – – – – – – – – – – – – – –


Leben, das aus Leben drängt,

Säfte, Kräfte, ohne Ende:

sieh, nun sind dir deine Hände

lebenswundervoll besprengt.


Leben, das das Leben sucht,

heiße Blüten, weiße Brände:

bald, bald tragen deine Hände

Frucht ...

Quelle:
Heinrich Lautensack: Das verstörte Fest. Gesammelte Werke. München 1966, S. 48-49.
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