[739] Jungfer Ohldin. Frau Oronte.
JUNGFER OHLDIN. Er geht fort, und eine halbe Antwort – –
FRAU ORONTE. Gefangen waren Sie! So ein unvernünftiger Mann; wenn man ihm einen Finger gibt, nimmt er die ganze Hand!
JUNGFER OHLDIN. Je nu – – Wie Gott will.
FRAU ORONTE. Behüts Gott! Sie werden doch das nicht tun! Ich will dem Flegel nachlaufen, ich will ihm nachlaufen.
JUNGFER OHLDIN. Nehmen Sie mirs nicht übel. Sie suchen doch alle Gelegenheiten, sich mit Ihrem Manne zu zanken, vor. Das ist gar nicht hübsch.
FRAU ORONTE. Ach, ich sehe wohl, der Narr ist Ihnen auch in den Kopf gekommen. Sie denken wer weiß was für Zuckerlecken bei einem Manne ist. Das Unglück hat Sie so lange verschont – –
JUNGFER OHLDIN. Ach! pap! pap! pap! Wenn man sich das Unglück nicht selber zuzieht. Der Mann ist einmal Herr – –
FRAU ORONTE. Und der muß Ihnen sehr not tun. Leben Sie wohl. Machen Sie, was Sie wollen.
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Die alte Jungfer
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