II.

1WArumb toben die Heiden / Vnd die Leute reden so vergeblich. Act. 4.

2Die Könige im Lande lehnen sich auff / vnd die Herrn ratschlagen mit einander / Wider den HERRN vnd seinen Gesalbeten.

3Lasset vns zureissen jre Bande / Vnd von vns werffen jre Seile.

4Aber der im Himel wonet lachet jr / Vnd der HERR spottet jr.

5Er wird einest mit jnen reden in seinem zorn /Vnd mit seinem grim wird er sie schrecken. [290a]

6Aber ich habe meinen König eingesetzt / Auff meinen heiligen berg Zion.

7Jch wil von einer solchen Weise1 predigen / Das der HERR zu mir gesagt hat / Du bist mein Son /Heute hab ich dich gezeuget. Act. 13.; Ebre. 1.; Ebre. 5.

8Heissche von mir / So wil ich dir die Heiden zum Erbe geben / Vnd der Welt ende zum Eigenthum.

9Du solt sie mit einem eisern Scepter zuschlahen /Wie Töpffen soltu sie zeschmeissen.

10So lasst euch nu weisen jr Könige / Vnd lasst euch züchtigen jr Richter auff Erden.

11Dienet2 dem HERRN mit furcht / Vnd frewet euch mit zittern.

12Küsset3 den Son / Das er nicht zürne / vnd jr vmbkomet auffm wege4 / Denn sein zorn wird bald anbrennen / Aber wol allen die auff Jn trawen.


1 Von einer newen weise / Das ist die newe Lere des Euangelij von Christo Gottes Son.

2 Seid gehorsam vnterthenig.

3 Oder also / Huldet dem Sone.

4 Das ist / in ewr weise vnd wesen.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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