XCI.

1WER vnter den Schirm des Höhesten sitzt / Vnd vnter dem schatten des Allmechtigen bleibt.

2Der spricht zu dem HERRN / meine Zuuersicht /vnd meine Burg / Mein Gott / auff den ich hoffe.

3DEnn er errettet mich vom strick des Jegers / Vnd von der schedlichen Pestilentz.

4ER wird dich mit seinen Fittichen decken / vnd deine Zuuersicht wird sein vnter seinen Flügeln /Seine Warheit1 ist Schirm vnd Schild.

5DAS du nicht erschrecken müssest fur dem grawen des Nachts / Fur den Pfeilen2 die des tages fliegen.

6Fur der Pestilentz die im finstern schleicht / Fur der Seuche die im mittage verderbet.

7OB tausent fallen zu deiner Seiten / Vnd zehen tausent zu deiner Rechten / So wird es doch dich nicht treffen.

8Ja du wirst mit deinen augen deine lust sehen /Vnd schawen / wie es den Gottlosen vergolten wird.

9DEnn der HERR ist deine Zuuersicht / Der Höhest ist deine Zuflucht.

E 10s wird dir kein Vbels begegen / Vnd keine Plage wird zu deiner Hütten sich nahen.

11DEnn er hat seinen Engeln befolhen vber dir /Das sie dich behüten auff alle deinen wegen. Matth. 4.


12Das sie dich auff den henden tragen / Vnd du deinen fus nicht an einen stein stössest.

13AUff dem Lewen vnd Ottern wirstu gehen / Vnd tretten auff den Jungenlewen vnd Drachen.

14ER begert mein / so wil ich jm aushelffen / Er kennet meinen Namen / darumb wil ich jn schützen.

15Er rüffet mich an / so wil ich jn erhören / Jch bin bey jm in der Not / Jch wil jn er aus reissen / vnd zu Ehren machen.

16Jch wil jn settigen mit langem Leben / Vnd wil jm zeigen mein Heil.


1 Wort vnd verheissung der Gnaden.

2 Allerley vnglück zeiget er mit an / Es sey gewalt / vnrecht / list / tücke / freuel etc.


Quelle:
Martin Luther: Die gantze Heilige Schrifft Deudsch. 2 Bände, München 1972.
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