1. Amor und Venus

Was schlägst du mich mit diesem Veilchen?

Ach liebe Mutter! ach! halt ein! –

Was gabst du Gleimen deine Pfeilchen?

Du mußt, du mußt bestrafet seyn! –

Ach schone mich! mich armen Jungen!

Er sang auch gar zu schön! – Du Schelm! –

Von Zevs hätt' er den Bliz ersungen,

Vom Kriegsgott Schwert und Helm! –

Und hätt' Apoll ihn selbst gelehret!

Schweig, Bube! – Liebes Mütterlein!

Ach! hättest du ihn nur gehöret,

Gewiß wär' auch dein Gürtel sein!

Quelle:
Friedrich Müller (Maler Müller): Gedichte. Jena 1873, S. 1.
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