Das schlummernde Mädchen

[292] Daphne schlummert. Flattre du,

Leiser West, gelinder!

Stört sie nicht in ihrer Ruh',

Ihr, des Haines Kinder!


Daß ich tausend Seligkeit

Aus den Blicken trinke,

Und in süße Trunkenheit

Meine Seele sinke.


Wann sie wacht, dann schrecken mich

Ihr strengen Blicke,

Und mein Auge wendet sich

Thränenvoll zurücke.


Quelle:
Deutsche Nationalliteratur, Band 50, Stuttgart [o.J.], S. 292.
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