Sechstes Kapitel.

Weitläuftige Folgen eines einzigen

unüberlegten Schrittes.

[44] Herrmann war so glücklich in seinem Herrn einen Freund zu haben. Er hatte sich nicht so bald von dem Entsetzen erholt, das ihm dieser Brief, den er durch einen Unbekannten erhielt, verursachte, als er zu Herzog Albrechten eilte, und ihm denselben vorlegte. Eine lange Berathschlagung erhub sich zwischen beyden, welche sich damit endigte, daß Albrecht den Ausspruch that, es sey eine Unmöglichkeit sich vor den Unsichtbaren, die ihn verfolgten, anders als durch die Flucht zu retten, und auch dieses könne nur so lang helfen als sein Aufenthalt verborgen blieb, oder überlegene Macht ihn schützte. Wir müssen uns trennen, Herrmann, rief er, wir müssen uns trennen; Ida hat recht, dein Fürst ist zu schwach, dich wider den Arm der[44] heimlichen Rächer zu schützen. Fliehen? sprach Herrmann, fliehen? um eines Traums willen? –

Kannst du die Erzählung der Gräfinn im Ernst für einen Traum halten? Fliehen mußt du! Ida gehorchen mußt du! aber – wohin? zum König Siegmunden?

Zum Sklaven eines ruchlosen Weibes? schrie Herrmann, der vergaß, daß Albrecht der Bräutigam der jungen Elisabeth, der Tochter Siegmunds und Mariens war.

Albrecht lächelte, und fragte weiter: Zum Herzog von Sachsen, dem obersten Stuhlherrn aller heimlichen Gerichte? – Er könnte dich am besten schützen, wenn es dir geläng ihm deine Unschuld klar zu machen. –

Herzog Rudolf ist des unglücklichen Herzogs von Braunschweig Freund und Verwandte, ist vielleicht schon zu sehr wider mich eingenommen, um die Stimme der Wahrheit zu hören. –

Dein Name läßt mich muthmaßen, daß du ein Verwandter des alten Grafen von Unna bist, er ist einer der obersten Vorsteher aller westphälischen Gerichte; sollte er dir seinen Schutz entziehen? –

Es ist ein erklärter Feind unsers Hauses, ich darf mich nicht zu ihm wagen. –

Sahst du ihn je zuvor? versuchtest du, wie er gegen dich gesinnt ist? –[45]

Nein! –

Herrmann, der Graf von Unna, ist ein edler vortreflicher Mann, du mußt zu ihm, mich dünkt, du hast ihn nie beleidigt; du kannst auf seinen Schutz rechnen. –

Sein Haß gegen die Herrn von Unna gründet sich auf die Händel der Martinsritter mit dem Grafen von Würtemberg, ich war zu jener Zeit ein achtjähriger Knabe. –

Folge mir, Herrmann! wirf dich in seine Arme, er wird dich schützen, wird deine Unschuld ans Licht bringen.

Herrmann gehorchte, und der nächste Tag, oder vielmehr die Schatten der nächsten Nacht sahen ihn die Reise nach Westphalen antreten, ohne daß ihm seine Bemühungen, der Gräfinn von Würtemberg vorher schriftlich oder mündlich zu danken geglückt wären. Mittlerweile lebte Ida in dem Hause ihres Vaters ein trauriges Leben. Kunigunde bewachte sie sorgfältiger als jemals, und die Augen des Grafen von Würtemberg ruhten oft mit einem sonderbaren argwöhnischen Blicke auf ihr. Herrmanns heimliche Entweichung, welche bald ausbrach, und über welche sich niemand bestürzter bezeugte, als Herzog Albrecht, verschlimmerte ihre Lage, sie ward mit verfänglichen Fragen gequält, mit halb verständlichen Vorwürfen beunruhigt, und lernte jetzt mehr als zuvor je, es[46] bedauren, daß sie nicht mehr Ida Münsterinn, sondern die Gräfinn von Würtemberg war. O Münster, wie viel Seufzer flogen deiner stillen bürgerlichen Wohnung in Prag zu! wie viel Thränen beklagten, daß du nicht wenigstens gegenwärtig warest, um, wie ehedem, Rath und Hülfe in drückenden Verlegenheiten herbeyzuschaffen.

Ach er hatte es versprochen, seufzte Ida, hatte es meinem Herrmann versprochen, mich nicht zu verlassen, und Jahre sind vergangen, ohne daß er sich um mich zu bekümmern scheint! – Die gute Ida wußte nicht, daß ehemals Münster, um ihr Leben zu retten, in eine geheime Gesellschaft trat, welche despotisch über ihre Glieder herrschte, und ihnen unumschränkt jeden Ort vorschreiben konnte, wo sie leben, jede Handlung bezeichnen, die sie thun sollten.

Ehemals gehorchte Münster keinen Geboten, als den Geboten der Tugend und seines Herzens, seitdem er den übereilten Schritt that, in eine Verbindung zu treten, die er nicht kannte, war der Graf von Würtemberg sein Herr, und daß ihn dieser lieber zu Prag als bey seiner Tochter sah, ist bekannt. –

Graf Eberhards Herz schien sich, seit gewissen Dingen, von welchen er und Ida sich zu reden scheuten, ganz von seiner Tochter gewandt zu haben, sie war ihm mehr als gleichgültig, er schien sie[47] fast zu hassen. – Er war unruhig in seinen Handlungen, unstät in seinen Entschlüssen, und trat endlich schnell mit der Erklärung hervor: er müsse Teutschland verlassen und in der Fremde Zuflucht suchen.

Zuflucht? fragte die weinende Ida.

Verrätherinn! rief er mit Unwillen, was treibt mich von hinnen als dein Vorwitz? – Verbrechen der Kinder werden oft den Vätern zugerechnet!

Sollte es möglich seyn? schrie Ida mit gerungenen Händen. –

Du opfertest deinen Vater auf, um deinen unwürdigen Liebhaber zu retten!

Ich kannte nicht die Folgen dessen, was ich that, und – Herrmann war unschuldig!

Wußte ich dies? – Legte man mir nicht sein Verbrechen sonnenklar vor Augen? – Würde ich noch jetzt einen Gedanken haben, daß er schuldlos seyn könne, wenn nicht auch ich unschuldig leiden und doch bekennen müßte, daß der Anschein wider mich ist?

Welcher Anschein? rief Ida, die sich zu seinen Füßen warf.

Dich an einem Orte eingeführt zu haben, wohin du nicht gehörtest, den verurtheilten Herrmann[48] gewarnt, ihm die Hand zur Flucht geboten zu haben. –

Ich, ich bin die Schuldige! schrie Ida, ich will es unter allen Himmeln ausrufen, und euch retten!

Zu spät, zu spät! sprach Graf Eberhard und stieß sie von sich. Leb wohl! sey glücklich, wenn du kannst! ich muß dich deinem Schicksal überlassen!

Der Graf reiste ab, und hinterließ seine Tochter in dem kläglichsten Zustande; Gram über das Schicksal ihrer Geliebten, und die schrecklichsten Selbstvorwürfe brachten sie in kurzer Zeit dem Grabe nahe, und es fehlte nur noch eins, sie völlig elend zu machen; zwar kaum wissen wir, ob Sorge für ihre eigene Sicherheit ein Zusatz ihrer Leiden genannt werden konnte; ihre eigene Person schien ihr jetzt das gleichgültigste Ding von der Welt zu seyn, und sie brauchte Antrieb, starken Antrieb von außen, an sich zu denken.

Es war tief in die Nacht, als Kunigunde, (jetzt da Ida von niemand als sich selbst abhieng) ihre treuste Dienerinn eintrat, einen fremden Mann bey ihrer Gebieterinn zu melden! Der Fremde ward vorgelassen und verlangte mit der Gräfinn allein zu seyn.[49]

Kennt ihr mich? fragte er, als er sie eine Zeitlang starr angesehen hatte. – Ida, welche dieses Gesicht nur selten ganz ohne Hülle gesehen hatte, verzog zu antworten.

Kennt ihr diesen Arm? fragte er weiter.

Ida sah, daß er seinen rechten Arm unter dem Mantel hervorzog, sie bemerkte die fehlende Hand, und rief den Namen Walter aus!

Wisset ihr, was mich hieher bringt? – Eure Sicherheit! – ich will euch warnen. – Ihr seyd nach der Abreise eures Vaters hier keinen Tag sicher. Alte Dinge werden mit den neuen hervorgesucht, auch ihr müßt fliehen. – O Gräfinn, was für Unglück hat euer Vorwitz nach sich gezogen! – Wo ist der Unvorsichtige hin, der euch zu eurem nächtlichen Abentheuer die Kleider lieh? Wo ist euer Vater hin, den man im Verdacht hatte, er habe Antheil an diesen Dingen? und was wird aus mir werden, der von allem nichts wußte, nur aus Mitleid sich eurer annahm? – Ihr wißt, ich erkannte euch dort unten nicht ehe bis es zu spät, bis es unmöglich war, gewisse Dinge eurem Blick zu entziehn, die kein profanes Auge sehen darf.

Auch ihr? auch ihr? schrie Ida mit gerungenen Händen.

Ja auch ich! erwiederte er. Man hat mich im Verdacht, euch eingeführt zu haben, und da[50] man dieses nicht erweisen kann und doch gleichwohl einen verdächtigen Menschen loß seyn will, so sucht man Dinge hervor, die – –

Ich nicht ganz zu leugnen vermag, wollte Walter sagen, aber ein trauriges Achselzucken vertrat die Stelle dieser Worte. Meine Leser werden vielleicht einige Mahl im vorhergehenden Theile bemerkt haben, daß Walter nicht schlau genug war, seine Worte allemal so zu setzen, wie es Männern seiner Art zukam. Ihm waren gegen Münstern, gegen Ida, auch vielleicht gegen den Ritter von Unna zuweilen Dinge entwischt, welche eigentlich nicht für profane Ohren gehörten, auch konnte man ihm erweisen, daß er der10 Hausmeister des von der heimlichen Acht verfolgten Konrads von Langen sey, und die Muthmaßung war stark, daß vielleicht seine verdeckten Warnungen diesen unglücklichen Mann so oft vor seinen Verfolgern gerettet hatten. Dieses waren eigentlich die Dinge, die ihn stürzten, und Idas Abentheuer nur die Veranlassung dieselben aufzuregen; aber die Unglückliche, gleich als wenn sie nicht an eigenen[51] Leiden genug zu tragen hätte, nahm Walters Winke für bekannt an, nannte sich die Ursach der Verstoßung auch dieses Unschuldigen, und ward dadurch noch eine Stufe tiefer in den Abgrund des Elends gestürzt.

Sie vergaß die Ursach der Ankunft ihres Walters, ihre eigene Sicherheit ließ ihn ungefragt, was ihr zu thun sey, scheiden, und blieb in einer Art von dumpfer Unempfindlichkeit, bis sie des andern Tages durch Herzog Albrechts Besuch ein wenig ermuntert ward.

Der edle Herzog von Oesterreich pflegte die Gräfinn von Würtemberg nach der Abreise ihres Vaters oft zu besuchen; er hatte sie immer hoch geschätzt, und Herrmann hätte nicht nöthig gehabt, ihn bey seiner Flucht zu bitten, er möchte ein wachendes Auge auf sie haben, sie nicht ganz ihrem Schicksale überlassen; dieses waren Dinge, zu welchen er sich schon von selbst geneigt fühlte.

Ida hatte schon seit langer Zeit Zutrauen zu dem Freunde ihres Geliebten gefaßt; ihn zum Theilnehmer ihrer Geheimnisse zu machen, war nichts weiter nöthig, als die einnehmende Art, mit welcher er zu fragen und zu rathen wußte, und auch jetzt erfuhr er nach wenig Minuten alles, was der Gräfinn in voriger Nacht begegnet war.

Herzog Albrecht war kein Mitglied des furchtbaren Gerichts der Nacht, doch war ihm genug[52] von diesen Dingen bekannt, um seine Freundinn zu trösten. Er hatte sie schon zuvor einigermassen wegen des Schicksals ihres Vaters zu beruhigen gewußt, und jetzt that er das nehmliche in Ansehung des ehrlichen Walters, dem Ida zu viel Verbindlichkeiten hatte, um bey seinem Unglück, zu welchem ihre Unvorsichtigkeit die Losung gab, gleichgültig zu seyn. Vom Grafen von Würtemberg hatte er ihr mit Grund der Wahrheit versichern können, daß seine Stelle in der Gesellschaft der Unsichtbaren wahrscheinlich zu hoch sey, um von seinen Mitbrüdern wegen eines blossen Verdachts eine andere Ahndung fürchten zu dürfen als Entsetzung seiner Würden auf einige Zeit, und willkührliche Entfernung an einen Ort, der blos des Wohlstands wegen, blos den Geringern Furcht und strenge Beobachtung ihrer Pflicht einzuflössen verborgen seyn müsse; Dinge, die zwar dem stolzen. Grafen von Würtemberg nicht gleichgültig seyn konnten, da sie ihn vor Ausführung seiner großen Plane aus der Versammlung der Bewerber um die Kayserkrone vertrieben, die aber doch nicht so beschaffen waren, daß sie seiner Tochter Sorge für sein wahres Glück oder sein Leben machen konnten. – Was den gutmüthigen Walter anbelangte, so vermochte Herzog Albrecht die traurende Ida noch besser zu trösten; ein Geringer konnte den Augen der allsehenden eher durch die[53] Flucht entgehen als ein großer Mann. Walters Hauptstrafe war wahrscheinlich die Entsetzung seines Amts: ein Schade, den ihm der Schutz des Herzogs von Oesterreich und seine Freygebigkeit leicht ersetzen konnte.

Es war nöthig, daß Albrecht durch Hinwegräumung dieser Zweifel sich den Weg zu dem Herzen seiner Freundinn machte, wie wollte er im Stande gewesen seyn, sie zu bereden, auf ihre eigene Sicherheit zu denken, so lange sie noch wegen anderer in Unruhe war.

Jetzt wurde diese Materie mit allem Ernst vorgenommen. Er zeigte der Gräfinn, daß ihre Gefahr nicht so geringe sey als sie meynte. Bedenket, sagte er, bedenket Walters Worte; Alte Klagen werden mit den neuen hervorgesucht werden? Wahrscheinlich wird man euch nicht blos wegen, – wie soll ich sagen – wegen eines vorwitzigen Traums in Anspruch nehmen, sondern da ehemals eure Unschuld blos durch den Eid des Grafen von Würtemberg gerettet wurde, da dieser jetzt seiner Würden entsetzt, da vielleicht sein Eid auf die Zeit seiner Entsetzung ungültig gemacht wird, und ihr von neuem euren Verfolgern preis gegeben seyd, so urtheilet, was ihr zu thun habt. – Was kann euch alles begegnen, ehe euer Vater im Stande ist euch zu retten? – Wisset ihr,[54] ob ihr nicht sowohl verborgenen Nachstellungen wie euer Herrmann ausgesetzt seyn, ob ihr nicht vielleicht heimlich und ungewarnt fallen werdet wie er?

Der liebreiche Fürst sprach noch lange auf ähnliche Art mit seiner Freundinn und endlich siegte er. Sie entschloß sich zu fliehen, noch diesen Tag zu fliehen, und jeden Ort zu ihrer Zuflucht zu wählen, den er ihr vorschlagen würde, ob sie gleich zu verstehen gab, daß sie, was das letzte beträf, einige Einfälle hätte, welche ihr besser dünkten als alles was er sagen könnte.

Albrecht lächelte, und fragte wohin ihre Wahl ginge.

Sollte ich, rief Ida, sollte ich nicht verbunden seyn, meine erhabene Freundinn Sophie jetzt in ihrem gefallenen Glück zu besuchen, und ihr zu zeigen, das sie ehemals in vollem Glanz ihrer Hoheit, ihre Gnade an keine Unwürdige verschwendete?

Ein Gedanke, der eurem Herzen Ehre macht, erwiederte der Herzog, aber bedenkt, Gräfinn, daß es Verborgenheit ist, was ihr sucht, und daß ihr diese an einem Ort, wo der schwelgerische Wenzel lebt, nicht finden werdet.

Gut, fuhr Ida fort, so wird denn mein zweyter Vorschlag unverwerflich seyn. Das stille Haus zu Prag, wo ich erzogen ward, wird mir die sicherste[55] Zuflucht gewähren; ich werde meinen ehemaligen Vater, meine gute Mutter wieder sehen, werde wieder Ida Münsterinn, werde glücklich seyn.

Und werden euch eure Verfolger nicht am ersten an diesem Orte suchen? der Gedanke dahin zu fliehen, wo ihr die seligen Tage eurer Kindheit verlebtet, ist so natürlich, daß er jedem so leicht als euch selbst einfallen muß, und ihr sehet also wohl. –

Aber Gott, schrie Ida, wohin, wohin soll ich dann? Ist denn in dieser Welt keine Zuflucht für die verfolgte Unschuld?

Höret, was ich euch sagen will, antwortete der Herzog. – Ich liebe ein Fräulein, eine gute holdseelige unschuldsvolle Seele, mit der ich schon in meiner Kindheit verbunden ward, eine Person, die allein mir es möglich macht, mit der reizenden Ida die kalte Sprache der Freundschaft zu reden, sie ist König Siegmunds Tochter, sie lebt in einem Kloster tief in den waldigten Gebürgen von Ungarn, zu ihr will ich euch bringen lassen, sie wird euch wie eine Schwester lieben. Niemand wird auf den Ort fallen, wohin ihr geflohen seyd, und offenbaret ihn ein Zufall, so schützt euch die Heiligkeit desselben, und die Hoheit der Person, zu deren Freundinnen ihr euch zählen werdet. – O Ida, solltet ihr meine Elisabeth kennen, ihr würdet sie würdig schätzen, eure Freundinn, eure Schüzzerinn[56] zu seyn. – Sie ist noch sehr jung, aber Unglück hat sie frühzeitig weise gemacht, ist vielleicht nicht ganz so schon wie die Gräfinn von Würtemberg, aber ihre Seele, o Gott, ihre große schöne engelreine Seele! was soll ich sagen? – sie ist die andre Helfte der Eurigen!

Herzog Albrecht war sehr bewegt, als er dieses sagte, er stand plötzlich auf, drückte Idas Hand, und verließ sie.

Quelle:
Benedikte Naubert: Herrmann von Unna. Theile 1–2, Teil 2, Leipzig 1788, S. 44-57.
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