Einundzwanzigste Szene

[146] 1.2.3.4.

Herr vonDie Vorigen;TrübFroh,

Sturm,dannHerr vonHerr von

Braus,Herr vonGlückSchmerz

WalburgaSchlaf


Cholerisch.


STURM rasch zur Mitte eintretend. Erkennst du deinen Sturm?

BRAUS. Er ist's! In meine Arme! Beide umarmen sich heftig.


Phlegmatisch.


SCHLAF tritt langsam zur Mitte ein. Freund Fad!

FAD. Was seh' ich!

SCHLAF. Ich bin der Rechte, der alte Schlaf ist da!

FAD. Eile in meine Arme!


Beide gehen langsam aufeinander zu und umarmen sich sehr gelassen.

Melancholisch.


GLÜCK über den Irrtum aufgeklärt, lacht laut auf. Hahahaha! Da bitt' ich um Verzeihung!


Sanguinisch.


SCHMERZ über den Irrtum aufgeklärt, mit finsterem Erstaunen. Gräßlicher Irrtum! Zweifach gräßlich, wenn Sie mir jetzt die Hand Ihrer Tochter verweigerten! Doch das werden Sie nicht! Sie liebt mich!

FROH. Hören Sie –

SCHMERZ. Nichts, kein Wort, bis ich da drüben entsagt! Zur Mitte ab.

FROH ihm nachrufend. Erlauben Sie –!


[147] Melancholisch.


GLÜCK. Übrigens, mit der Tochter bin ich einig, da hilft Ihnen nichts! Wird gleich drüben alles rückgängig gemacht! Eine Braut aus Irrtum – scharmant! Eilt lachend zur Mitte ab.

TRÜB ihm nachrufend. Mein Herr!


Quelle:
Johann Nestroy: Gesammelte Werke. Ausgabe in sechs Bänden, Band 3, Wien 1962, S. 146-148.
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