[159] An E.
Es neigte sich in einer finstern Stunde
Dein Geist zu mir mit Worten des Propheten:
»Die zu zerstört dich wähnest und zertreten,
Ich sage dir: Erheb' dich und gesunde!
Das nied're Unkraut dir im Seelengrunde
Wild aufgeschossen, trachte auszujäten!
Durch Thaten lerne zu der Gottheit beten –
Im Wirken liegt der Balsam jeder Wunde.«
Als ob das Schicksal mir durch dich geböthe,
Gab willenlos dem Wort ich mich gefangen,
Das über Wunsch und Schmerzen mich erhöh'te.
[160]
Und Roth der Scham entglomm auf meinen Wangen,
Gelobt sei Gott! es war die Morgenröthe,
Die neuem Lebenstag vorangegangen!