[197] Nahe fühl' ich mir den dunkeln Schnitter,
Dessen Sichel mähet Menschenleben,
Fühle des Befreiers heißes Streben,
Aufzusprengen meines Kerkers Gitter.
Sehe nach dem tobenden Gewitter,
Siebenfarbige Bogen sich erheben,
Todesfreudig drauf empor zu schweben!
Eines doch macht mir das Scheiden bitter.
Eines doch, macht meine Seele zagen:
Daß – ich weiß es – deines Herzens Frieden
Sterben wird, wenn meines ausgeschlagen!
[198]
O wer wird, bin ich dahingeschieden,
Deiner Schmerzen Bürde mit dir tragen?
O wer liebt dich so wie ich hienieden?