Von Schimpff das 272.

[174] Einer jaget, nant alle Hund.


Es wolt einer uf einmal sterben, der het grose Fröd gehebt mit Jagen. Da nant er alle Hund mit Namen: ›Der schwartz Hund laufft gůt Ding; der weiß laufft auch gůt Ding; aber der rot ist über in.‹ Das was sein Andacht gewesen, da gieng er an dem letsten auch mit umb.

Also würt den Edelfrawen geschehen, die me Liebe uff die Mistbellerin, uff die kleinen Hündlin legen dan uff Got; sie füren sie zů der Predig, das sie die Lüt und die Predicanten irren. Das sein ire Engel; die Tüffel werden sie in Hundsgestalt lecken und küssen; und wie sie sich jetz halten mit den Hunden, also würt inen der Tüffel auch thůn. Es sein dreierlei Hund: Burenhund, die der Höff und des Fichs warten in den Dörffern, die gon hin. Es sein darnach Jaghund, die kosten me, dan sie Nutz schaffen. Die driten sein die Mistbellerlin, die sein nienerzů gůt, dan zů feisten hinder dem Offen und die Pfannen zů schlecken. Es ist nit gelogen uff etliche Frawen.

Quelle:
Johannes Pauli: Schimpf und Ernst. Teil 1. Berlin 1924, S. 174.
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