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Nunmehr gnugsam vom Posthause oder Avisen-Kram / darauff kombt 3. daß die Hexen auch allezeit auff dem Blocks-Berg neu Gifft-Pulver sollen offerirt bekommen / dessentwegen / sie auch ebenmässig ihre Fahrt dahin anstellen. Wie hievon gnugsam berichtet / der Author der Hundstägigen Erquickstunden14 / und Bodinus auß dem Verzeichniß der verurtheileten Hexen zu Potetz. Wann zum Beschluß die Weiber mit dem Teuffel sich vermischet haben / darauf begehren sie Gift / das Vieh darmit zu tödtē. Item auß Urkunden von Anno 1574. zu Potiers: Unter welchen Hauffen ein grosser schwartzer Bock umgangē / der mit dē umstehendē wie ein Mensch geredet / und jedesmal wann sie lustig seyn wollen / umb denselbē Bock herum getātzet / unn eine brennende Kertzē in der Hand haltend / in den Hindern geküsset haben: Und wann dasselbe geschehē gewesen /[323] habe der Bock sich selbst in einem Feuer verbrennet / und von derselben Asche ein jeder und jede genommen / und darmit ihrer Feinde Kühe und Kälber / Schaaf / Pferd / oder was sie ankommen mögen / getödtet / oder darmit die Leute verschmachten gemacht / oder sonst gar darmit umgebracht. Und zu letzt habe der Teuffel jedesmahl mit einer schrecklichen Stimm geruffen / und zu ihnen gesagt / Rächet euch / oder ihr müsset sterben. Wann dieses alles volbracht / sey ein jeder durch Hülff deß Teuffels hingefahren / da er herkommen.

Quelle:
Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig, Frankfurt 1669, S. 323-324.
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