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[410] Er kommt und streut im Flockentanze

Sein glitzernd Weiß auf Busch und Baum,

Deckt rings die Höhn in lichtem Kranze,

Die Flur mit wellig weichem Flaum

Und wandelt Wiesengrund und Bäche

In eine spiegelglatte Fläche;

Es blinkt der Frost. O Winterszeit,

Wir freun uns deiner Herrlichkeit!

Nur Tanjas Herz, statt mitzufühlen,

Verschließt sich diesmal all der Lust,

Sie lockt es nicht, sich Stirn und Brust

Beim Morgenbad im Schnee zu kühlen,

Wie sonst nach frisch gesunder Art:

Es bangt ihr vor der Winterfahrt.

Quelle:
Puschkin, Alexander Sergejewitsch: Eugen Onegin. In: Gedichte, Poeme, Eugen Onegin, Berlin 1947, S. 410.
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