Kurze Wichs

[325] Kurze Wichs, du bist mei Freid

Wegen der Hygiene,

Läßt den Maderln zur Augenweid

Trutzbehaarte, nackte Beene.


Nur ein Mann von Schrot und Korn

Konnte dich erfinden.

Kurze Wichs, du bist von vorn

Wie die Fraun von hinten.


Kurze Wichs, du firmst den Bua,

Und dich liebt ein jeder,

Diar rhö holi da jua

Jodelt's dir vom Leder.


Kurze Wichs! – Hei, wie das knallt,

Wenn ich auf dich schlage!

Alles, alles, alles prallt

Ab, wenn ich dich trage.

Quelle:
Joachim Ringelnatz: Das Gesamtwerk in sieben Bänden. Band 1: Gedichte, Zürich 1994, S. 325-326.
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